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Andreas Beck wird neuer Intendant des Theater Basel

Andreas Beck (48) wird ab Spielzeit 2015/16 neuer Intendant des Theater Basel. Nach einem profunden einjährigen Findungsprozess ist der neue Direktor des Theater Basel einstimmig gewählt worden: Andreas Beck, seit 2007 Direktor und Geschäftsführer des Schauspielhauses Wien und davor an grossen Theatern als Dramaturg tätig, wird ab Spielzeit 2015/16 Nachfolger von Georges Delnon.

Zentrale Themen bei der Suche der neuen Künstlerischen Direktion waren für den Verwaltungsrat und seine Findungskommission die folgenden:

- Künstlerischer Aufbruch für das Theater Basel in allen drei Sparten

- Höchster künstlerischer Anspruch und internationale Bedeutung in allen drei Sparten

- Überzeugende Führungspersönlichkeit nach innen wie nach aussen.

Der 48-jährige Andreas Beck, langjähriger Dramaturg an grossen Theatern und wichtiger Förderer zahlreicher zeitgenössischer Theaterautoren, denkt in spartenverbindenden und zukunftsweisenden Strukturen, ohne dabei den Respekt vor den einzelnen Sparten vermissen zu lassen. Neben seinen hochqualifizierten Kenntnissen im Schauspielbereich ist Beck auch ein ausgewiesener Kenner der Opernlandschaft und des zeitgenössischen Tanzes. Der studierte Theaterwissenschaftler überzeugte die Findungskommission durch inhaltlich faszinierende, zugleich realistische Modellvorstellungen für das Theater Basel als wichtigstes Dreispartenhaus Europas. Wie er am Schauspielhaus Wien seit Jahren unter Beweis stellt, kann er künstlerische Vision und betriebliche Führung in erfolgreicher Weise verbinden.

Andreas Beck verfügt über ein internationales künstlerisches Netzwerk, auf das er nach langjährigen Zusammenarbeiten zurückgreifen kann. Das Schauspiel ist seine Kernsparte, aber ebenso ist ihm ein grosses Kulturspektrum eigen, das die Oper und auch den Tanz vollumfänglich mit einschliesst. Seine faszinierend klaren inhaltlichen Vorstellungen, der souveräne kommunikative Auftritt, die gedankliche Genauigkeit und ein geistvoller Charme charakterisieren Andreas Beck. Das Schauspielhaus Wien leitet Beck seit 2007 mit grossem Erfolg und er erfreut sich bei seiner Belegschaft und den Zuschauern grösster Beliebtheit. Beck ist eine künstlerisch denkende Person ohne eigene inszenatorische Ambitionen. Als Intendant wird Andreas Beck zu 100% für das Theater Basel engagiert sein. Er will das Theater zusammen mit seinem Team und den Mitarbeitenden des Hauses als einen gemeinsamen Ort für alle drei Sparten denken und leiten.

Andreas Beck beginnt seine Intendanz direkt im Anschluss an sein Engagement am Wiener Schauspielhaus.

Andreas Beck, geboren 1965 in Mülheim/Ruhr, studierte Kunstgeschichte, Soziologie und Theaterwissenschaft in München und Bologna. 1991/92 war er Assistent am Burgtheater, danach folgten freie Arbeiten als Regisseur. Von 1994 bis 1997 Engagement als Dramaturg am Bayerischen Staatsschauspiel in München. Von 1997 bis 2000 Geschäftsführender Dramaturg und Leiter des Autorenprojekts „Dichter ans Theater“ am Schauspiel des Staatstheaters Stuttgart. Von 2000 bis 2002 Dramaturg und Leiter des Autorenprojekts „Schreibtheater“ am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und von 2002 bis 2007 Dramaturg am Burgtheater Wien.

Andreas Beck ist seit Juli 2007 Künstlerischer Leiter und Geschäftsführer am Schauspielhaus Wien und etablierte das Haus in kurzer Zeit als führenden Schauplatz zeitgenössischer Dramatik und als Autorentheater im „klassischen“ Sinn. Auf dem Spielplan finden sich ausschließlich Uraufführungen und österreichische Erstaufführungen. Mit seiner Leitung gehen die Entdeckung österreichischer Autoren wie Ewald Palmetshofer und Thomas Arzt sowie des Deutschen Kevin Rittberger und die ersten dramatischen Arbeiten Paulus Hochgatterers einher. Weiters prägen zeitgenössische AutorInnen wie Anne Habermehl, Anja Hilling, Philipp Löhle und Kathrin Röggla die Sprache in der Porzellangasse Nr. 19. Das aus acht SchauspielerInnen bestehende Ensemble bringt jedes Jahr bis zu elf Eigenproduktionen auf die Bühne, sodass das Haus an rund 250 Abenden pro Saison bespielt wird. Darunter befinden sich regelmäßig Koproduktionen mit renommierten Partnern der europäischen Kunstszene. Die zahlreichen Gastspiele im In- und Ausland, u.a. bei den Bregenzer Festspielen, der Ruhrtriennale und den Berliner Autorentheatertagen, dem Moskauer Theater School of Modern Drama und zuletzt dem Romaeuropa Festival in Italiens Hauptstadt sorgen für den Ruf des Hauses als einer der besten Adressen für zeitgenössische Dramatik weit über Österreichs Grenzen hinaus.

Neue Dramatik bedeutet am Schauspielhaus Wien gezielte und langfristige Förderung junger DramatikerInnen, RegisseurInnen und SchauspielerInnen. Autorenprojekte – wie die Schreibklasse und das mit dem Hans-Gratzer-Stipendium geförderte Projekt stück/für/stück – bieten jungen AutorInnen nachhaltige Möglichkeiten, ihr Schreiben in direkter Theaterpraxis weiterzuentwickeln.

Für diesen engagierten Schwerpunkt von Gegenwartsdramatik und Autorenförderung wurde das Schauspielhaus Wien nach seiner ersten Saison 2007/08 mit dem Nestroy-Spezialpreis gewürdigt. Von 2008 bis 2012 folgten weitere sieben Nestroy-Nominierungen in den Kategorien „Autor“, „Regie“, „Beste Schauspielerin“ und „Publikumspreis“. 2010 erhielt Kathrin Röggla für ihr Stück worst case den Nestroy-Autorenpreis. 2011 gewannen Max Mayer als „Bester Schauspieler“ und Franziska Hackl in der Kategorie „Bester Nachwuchs“ die begehrte Auszeichnung. Aktuell ist Andreas Beck als Produzent der vierteiligen Serie „Der Seidene Schuh oder Das Schlimmste trifft nicht immer zu“ für den Nestroy-Spezialpreis, der am 4. November 2013 verliehen wird, nominiert. Die Zeitschrift „Theater heute“ kürte das Schauspielhaus Wien 2008 zur drittbesten Bühne im deutschsprachigen Raum und widmete ihre März-Titelgeschichte 2013 den beiden Ensemblemitgliedern Max Mayer und Thiemo Strutzenberger.

Knapp 30.000 BesucherInnen jährlich bestätigen die erfolgreiche Arbeit des Teams rund um Andreas Beck. Das Schauspielhaus Wien lockt Kulturinteressierte, Theaterschaffende und StudentInnen gleichermaßen an und lädt immer wieder aufs Neue dazu ein, aufregende Talente und spannende Theaterästhetiken zu entdecken.

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