Zur Personage gehören u.a. die beiden reizenden alten Damen Emmy und Martha Bruster, ihr seelisch leicht desorientierter Neffe Erich, der frustrierte Theaterkritiker Mortimer, zwei Berufsmörder, ein spätes Mädchen, ein Dorfpfarrer und alle sind sie irgendwie miteinander verwandt oder verschwägert. Die Handlung dieses Klassikers des Schwarzen Humors besteht im Wesentlichen darin, dass eine Menge Leute versucht, eine Menge Leichen durch ein Haus zu manövrieren, ohne es einander merken zu lassen. Das Arsen macht dem Zuschauer dabei keine Angst, es sind die Spitzenhäubchen, die ihn amüsiert das Fürchten lehren. Denn das Gruselige sind nicht die Mordtaten, sondern die entsetzliche Normalität und Biederkeit der Täter(innen), der Horror der kleinbürgerlichen Überschaubarkeit und dessen, was dahinter lauert. Nichts kann angsteinflößender sein als ein gepflegter Vorgarten. Nichts verbirgt mehr als eine reinliche Fassade.
Und nichts ist komischer als eine Komödie alten Stils mit allem, was dazugehört: Leichen im Keller, Leichen in der Küche, viele offene und verschlossene Türen, Truhen und Bodenklappen. Treppen, Stiegen und Winkel – ein Parcours, um sich in der Artistik des Verbergens zu üben. Das „Arsen“-Ensemble wird angeführt von Sibylle Brunner und Angela Müthel als tödliches Schwesternpaar Martha und Emmy Bruster. Regisseur Thomas Birkmeir ist Intendant des Theaters der Jugend in Wien. In Hannover inszenierte er bereits Cornelia Funkes „Tintenblut“. Mit Sibylle Brunner, Moritz Dürr, Christian Friedel, Bernd Geiling, Picco von Groote, Klaus-Peter Haase, Marcel Metten, Wolfgang Michalek, Angela Müthel, Friedrich W. Rasch, Oda Thormeyer Regie Thomas Birkmeir Bühne Philipp Nicolai
Kostüme Marysol del Castillo Musik Klaus Erharter
Dramaturgie Robert Koall