Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Aus dem Leben eines Taugenichts" nach der Novelle von Joseph von Eichendorff im Staatsschauspiel Dresden"Aus dem Leben eines Taugenichts" nach der Novelle von Joseph von Eichendorff..."Aus dem Leben eines...

"Aus dem Leben eines Taugenichts" nach der Novelle von Joseph von Eichendorff im Staatsschauspiel Dresden

Premiere am 6. Dezember 2012 im Kleinen Haus 3. -----

Der Taugenichts ist ein Fantast. Ein sorgloser Träumer, der von seinem Vater vor die Tür gesetzt wird, um den Ernst des Lebens kennen zu lernen. So zieht er in die Welt hinaus, um sein Glück zu machen. Doch anstelle von harter Arbeit erwarten ihn kuriose Abenteuer, haarsträubende Begegnungen und zu guter Letzt die große Liebe.

Mit seiner fröhlichen Genügsamkeit und seinem naiven Charme erobert er, wo er geht und steht, die Herzen. Doch sein eigenes Herz verliert er in Wien an eine vermeintliche Gräfin. Für die unerreichbare Schöne singt und dichtet er unzählige Liebeslieder und pflückt ihr die schönsten Blumen – als er jedoch kein Gehör zu finden scheint, bricht er kurzerhand von neuem auf. Unterwegs schließt er sich reisenden Malern an, macht Station auf einem unheimlichen Schloss, musiziert mit wandernden Studenten aus Prag und verstrickt sich in eine amouröse Verwechslungsgeschichte.

Aber die Sehnsucht nach der angebeteten Schönen aus Wien bleibt; auf Schritt und Tritt sieht er ihr Bild, hört er ihre Stimme. So irrt er durch das Sehnsuchtsland Italien, bis ihn schließlich eine Nachricht von ihr erreicht.

Die Hauptfigur in Eichendorffs berühmter spätromantischer Novelle verkörpert die unbestimmte Sehnsucht nach der Ferne, nach Unendlichkeit, naturverbundener Leichtigkeit und dem Genuss am Leben selbst. Ihm gegenüber stehen die Philister, die Spießbürger, deren Dogmen Nützlichkeit, Sicherheit und Pflichtschuldigkeit heißen. Und beinahe erliegt auch der Taugenichts für einen Moment der Bequemlichkeit des geregelten Lebens. Doch die Reise- und Lebenslust lockt ihn hinaus aus der Gleichförmigkeit des Alltags. Es gibt kein festes Ziel, das Glück liegt im Reisen, im Müßiggang und im Träumen.

Regie führt Jan Gehler, der für seine Inszenierung von Wolfgang Herrndorfs Erfolgsroman „Tschick“ in der Kategorie „Regie Kinder- und Jugendtheater“ für den FAUST-Preis 2012 nominiert ist.

Mit: Stefko Hanushevsky, Benjamin Höppner, Benjamin Pauquet, Karina Plachetka und Antje Trautmann

Regie: Jan Gehler

Bühne: Sabrina Rox

Kostüm: Cornelia Kahlert

Musik: Johannes Birlinger

Dramaturgie: Luise Mundhenke

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

PLÄDOYER FÜR EINEN UNTERSCHÄTZTEN -- Neue CD mit Orchesterwerken von Max Reger beim Label Ondine

Zu Recht kann man sagen, dass Max Reger als Komponist immer noch unterschätzt ist. Dies beweist einmal mehr die interessante Neuaufnahme mit Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin op. 128 sowie "Eine…

Von: ALEXANDER WALTHER

BILDER DER HEKTISCHEN STADT -- Festspiel-Finale "Strawinsky in Paris" bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

In der rasanten Choreografie von Jeroen Verbruggen zur Musik "An American in Paris" von George Gershwin sowie zu Aaron Coplands Musik mit Auszügen aus der "Billy the Kid"-Suite gewinnen die Straßen…

Von: ALEXANDER WALTHER

FRAGE NACH DEN LETZTEN DINGEN -- "Parsifal" von Richard Wagner bei den Bayreuther Festspielen

Das Zauberweib Kundry steht in jedem Fall im Mittelpunkt von Jay Scheibs Inszenierung. Es ist auch eine Vorstellung der Hexe aus männlicher Perspektive. Kundrys Erscheinung wandelt sich hier immer…

Von: ALEXANDER WALTHER

BEMERKENSWERTE PREMIERE -- Chor-Open-Air bei den Bayreuther Festspielen

Zum ersten Mal ist der Bayreuther Festspielchor unter der Leitung des neuen Dirigenten Thomas Eitler de Lint im Festspielpark aufgetreten. Das Konzert begann mit dem Choral aus Richard Wagners "Die…

Von: ALEXANDER WALTHER

IMPOSANTE TREPPENAUFGÄNGE UND SPÄRLICHES FEUER -- Richard Wagners "Walküre" bei den Bayreuther Festspielen

Der Regisseur Valentin Schwarz überträgt die Handlung der "Walküre" zwar in die heutige Zeit, es gelingt ihm jedoch, dank einer klugen Personenführung neues Licht ins Geschehen zu bringen. Der Raum…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche