Komponist Niccolò Jommelli (1714-1774) schrieb bereits nach der Ausbildung in seiner Heimatstadt Neapel für die größten Opernhäuser Italiens und leitete drei Jahre die päpstliche Cappella Giulia am römischen Petersdom. Stilistisch ähnelt seine Musik am ehesten der von Christoph Willibald Gluck, weshalb er häufig der "italienische Gluck" genannt wird.
1753, auf der Höhe seines Ruhms, kam er an den württembergischen Hof nach Ludwigsburg, der unter Jommelli die wohl glanzvollste Periode seiner Kulturgeschichte erlebte.
Die Geschichte des Partherkönigs Vologeso geht auf Vologaeses IV. (ca. 148-191) zurück. Das Hauptthema der Handlung ist die Beständigkeit der Liebe im Angesicht großer Hindernisse:
Lucio Vero, römischer Feldherr und Mitregent des Kaisers, hat die Parther besiegt. Der König der Parther, Vologeso, soll gefallen sein. Lucio Vero hat Vologesos Verlobte Berenice, die Königin von Armenien, gefangen genommen und sich in sie verliebt. Doch Vologeso lebt noch, schleicht sich in Lucio Veros Palast ein und wird festgenommen. Den größten Teil der ersten beiden Akte verbringt Lucio Vero mit dem Versuch, Berenice zu verführen. Als Lucilla, die Tochter des römischen Kaisers und Lucio Veros Braut, mit dem römischen Abgesandten Flavio auftaucht, zettelt Flavio eine Revolte an, die in der Kapitulation Lucio Veros gipfelt. König Vologeso kommt frei und regiert wieder gemeinsam mit seiner standhaften Berenice.
Die Produktion stammt vom Regieteam der Oper Stuttgart, das 2013 Bellinis "Nachtwandlerin" auf die Bühne brachte: Intendant Jossi Wieler und Dramaturg Sergio Morabito.
Dirigent/-in: Gabriele Ferro
Inszenierung: Jossi Wieler, Sergio Morabito
Bühnenbild / Ausstattung / Bauten: Anna Viebrock
Kostüme: Anna Viebrock
Chor: Staatsopernchor Stuttgart
Licht: Reinhard Traub
Orchester: Staatsorchester Stuttgart
Mit:
Sophie Marilley (Vologeso)
Ana Durlovski (Berenike)
Sebastian Kohlhepp (Lucio Vero)
Helene Schneiderman (Lucilla)
Catriona Smith (Flavio)
Igor Durlovski (Aniceto)