Bernarda Alba hat nach dem Tod ihres Mannes acht Jahre Trauer verordnet und zwingt diese auch ihren Töchtern auf. Unerbittlich und hochmütig, kalt und tyran-nisch, verbittert und blind für die Realität, macht sie das Haus für alle zur Strafan-stalt. Doch unter der Oberfläche von Zucht und Einschränkung brodeln Sehnsüchte, züngeln Leidenschaften und unterminieren die Ordnung. Als Advocatus diaboli ent-puppt sich dabei vor allem Pepe el Romano, ein leibhaftig nie präsentes Objekt fast aller Begierden, den die älteste Tochter Angustias heiraten will, den Martirio liebt und den die Jüngste dazu bringt, mit ihr ins Heu zu steigen. Statt familiärer Solidarität und Mitgefühl herrscht ein Klima der Denunziation, des Neids und des Misstrau-ens:Die fünf Töchter haben sich eingeigelt in den Schützengräben des Beziehungs-kriegs, pendeln zwischen Waffenstillstand und eruptiven Feuerausbrüchen und lan-den doch immer wieder in der Monotonie eines freudlosen Arbeitsalltags: Schließlich nimmt die Handlung in der Manier einer griechischen Tragödie ihren Lauf.
Regie: Rebecca Seiler, Klaus Nusser-Nussini
Weitere Aufführungen im Stadtregal Ulm: Sa 11.11.06 – 20:00
Di 14.11.06 – 20:00
Do 16.11.06 – 20:00
So 19.11.06 – 20:00