Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Bregenzer Festspiele: Die Operette PAUL BUNYAN von Benjamin BrittenBregenzer Festspiele: Die Operette PAUL BUNYAN von Benjamin BrittenBregenzer Festspiele:...

Bregenzer Festspiele: Die Operette PAUL BUNYAN von Benjamin Britten

Premiere: 27. Juli 2007 - 19.30 Uhr, im Kornmarkttheater.

 

Die Legende rund um den riesigen "Lumberjack" Paul Bunyan hat ihren Ursprung an den Lagerfeuern der Holzfäller im Nordwesten der USA. Die Operette spielt zur Zeit der Pioniere: Das Land mit seiner bis dahin unberührten Natur steckt noch in den Anfängen seiner Erschließung durch die europäischen Einwanderer.

 

 

 

Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine Gruppe von Holzfällern, deren Aufgabe es ist, das Land urbar zu machen. Ihr Anführer ist Paul Bunyan, eine mythische Gestalt von übermenschlicher Größe. Hier, wo Männer noch echte Männer sind, tobt ein harter Kampf um Macht und Erfolg, um das Leben und die Liebe.

 

Die Handlung beginnt mit einem Chor der Gänse und Bäume und setzt sich fort mit der Ankunft der Holzfäller, angeführt von dem Riesen Paul Bunyan, einer mythischen Gestalt von übermenschlicher Größe, geboren "unter einem blauen Mond". Bunyan träumt davon, eine Frau gleicher Größe zu finden. Sein Wunsch geht in Erfüllung. Das riesenhafte Paar schenkt einer winzigen Tochter das Leben: Tiny. Das Mädchen ist sehr beliebt bei den Holzfällern, ihr Herz gewinnt am Ende der Koch Hot Biscuit Slim.

 

Paul Bunyans Aufgabe ist es, das Land urbar zu machen. Im zweiten Akt ist er zunächst damit beschäftigt, Farmer auf dem gerodeten Land anzusiedeln. Während seiner Abwesenheit versucht der Vorarbeiter Hel Helson, Bunyan die Führungsrolle streitig zu machen. Schließlich kommt es zum Kampf. Am Ende fügen sich die Differenzen der Männer aus den verschiedenen Ländern mit ihren unterschiedlichen Lebensformen zu einer Einheit, sie alle werden Mitglieder einer modernen Industrienation. Der Geburtsstern einer neuen Welt erstrahlt.

 

Paul Bunyan ist Benjamin Brittens erstes Musiktheaterwerk. Ursprünglich als "choral operetta" für Studentenaufführungen konzipiert, entstand es 1941 in Zusammenarbeit mit dem Dichter W. H. Auden. Mit ihm war Britten seit 1935 nicht nur befreundet – Auden hat ihn auch persönlich und künstlerisch beeinflusst. Beide verließen 1939 ihre Heimat in Richtung USA, um dem Krieg in Europa zu entfliehen. Sie nahmen sich der Geschichte rund um Paul Bunyan an und machten daraus ein Bühnenwerk, das in gewisser Weise die Geschichte ihrer neuen Heimat zusammenfasst.

 

Britten komponierte für die Operette rund um den legendären Holzfäller eine Musik voller Frische und Scharfsinn. Seine musikalischen Inspirationen erstrecken sich von Donizetti über Gilbert & Sullivan und Kurt Weill bis hin zu amerikanischen Folk-Songs, Blues, Country- und Westernmusik. Äußerst unterschiedliche Elemente, die Britten zu einer höchst eigenwilligen Synthese verschmelzen lässt. Paul Bunyan gilt heute als Wegbereiter des modernen Broadway-Musicals, und das obwohl Britten das Werk als Reaktion auf negative Kritiken und dramaturgische Schwachstellen kurz nach den ersten Aufführungen wieder zurückzog und es, versehen mit einigen Änderungen, erst 1976 wieder herausbrachte. Inzwischen nimmt das Werk einen fixen Platz im Oeuvre des Komponisten ein.

 

Inszeniert wird Paul Bunyan vom britischen Regisseur Nicholas Broadhurst, die Gestaltung des Bühnenbilds liegt bei den aus den USA stammenden Brothers Quay, am Pult des Vorarlberger Symphonieorchesters steht der britische Dirigent Steuart Bedford. Letzterer gilt als einer der renommiertesten Britten-Dirigenten und hat mit dem Komponisten noch selbst zusammengearbeitet. Premiere von Paul Bunyan ist am 27. Juli 2007 im Bregenzer Kornmarkttheater.

 

Musikalische Leitung: Steuart Bedford

Inszenierung: Nicholas Broadhurst

Bühnenbild: The Brothers Quay

Kostüme: Timo Dentler & Okarina Peter

Light Design: Bregenzer Festspiele

Choreographie: Struan Leslie

Chorleitung: Wolfgang Schwendinger

Kornmarktchor

Symphonieorchester Vorarlberg

 

Die Stimme von Paul Bunyan:

N.N.

Johnny Inkslinger, Buchhalter:

Roberto Gionfriddo

Tiny, Tochter von Paul Bunyan:

Gillian Keith

Hot Biscuit Slim, ein guter Koch:

Juan Carlos Falcon

Sam Sharkey, Ben Benny, zwei böse Köche:

Markus Francke, James Martin

Hel Helson, Chef:

Meik Schwalm

Andy Anderson, Pete Peterson, Jen Jenson, Cross Crosshaulson, vier Schweden:

Christian Scherler, Xavier Rouillon, Arnaud Rouillon, Michael Schober

 

In Koproduktion mit der Volksoper Wien und dem Luzerner Theater

 

Weitere Aufführungen:

29. 31. Juli und 2. August - 19.30 Uhr

 

Tickets und weitere Informationen:

Tel. + 43 5574 407-6

www.bregenzerfestspiele.com

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 20 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EFFEKTVOLLE WENDUNGEN - "Der letzte Vorhang" von Maria Goos im Theater Atelier/STUTTGART

Dieses Stück von Maria Goos (die in den Niederlanden als Multitalent viele Fernsehpreise gewann) verpackt eine komplizierte Dreiecksbeziehung geschickt zu einem durchaus spannenden Stück mit…

Von: ALEXANDER WALTHER

Traum oder Wirklichkeit? "Die Tote Stadt" von Erich Wolfgang Korngold in der Deutschen Oper am Rhein

Nach dem Tod seiner über alles geliebten Frau Marie hat sich Paul nach Brügge zurückgezogen, einer Stadt, die für ihn mit ihren alten kleinen Häusern, kleinen Gassen und zahlreichen Kanälen einen…

Von: Dagmar Kurtz

VERWIRRSPIEL IM HOTEL - Mozarts "Don Giovanni" in der Staatsoper Stuttgart

Andrea Moses inszeniert Mozarts Meisterwerk in einem Hotel als Labyrinth gegenseitiger Täuschungen und Enttäuschungen. Auch hier eilt Don Giovanni als unwiderstehlicher Verführer von einer Eroberung…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE RHYTHMEN - Tanzabend mit Israel Galvan bei den Schlossfestspieleni n der Karlskaserne/LUDWIGSBURG

Der Spanier Israel Galvan gilt als "Nijinsky des Flamencos" und fühlt sich vom traditionellen Flamenco erstickt. Jetzt hat er sich Igor Strawinskys "Le Sacre du printemps" vorgenommen, jenes Ballett,…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZAUBER DER VERWANDLUNGSKRAFT - Wolfgang Amadeus Mozarts "Le nozze di Figaro" im Theater/HEILBRONN

In der Inszenierung von Axel Vornam triumphiert in jedem Fall die Kraft der szenischen Verwandlung. Der Graf Almaviva ist auch hier ein hoffnungsloser Schürzenjäger, der den Frauen am Hof nachstellt,…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑