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Burgtheater Wien: TRILOGIE DES WIEDERSEHENS von Botho Strauss

Premiere 06.03.2009 um 19.00 Uhr

 

Es ist Sommer 1975 und Moritz, Direktor des örtlichen Kunstvereins, hat Mitglieder und Freunde zur Vorbesichtigung seiner Ausstellung "Kapitalistischer Realismus" geladen.

Gekommen sind die üblichen Verdächtigen, eine sich selbst reflektierende Gruppe befreundeter Kulturgroupies aus der bürgerlichen Mittelschicht. Mit Kunst ist dieser Gesellschaft nicht mehr beizukommen, die still an den Wänden hängenden Bilder dienen lediglich als Abschussrampen für eigene Vorstellungen von Welt.

 

Der bürgerliche Salon als Ausstellungsraum versinnbildlicht das Theatrale der Situation, die Momentaufnahmen des Textes reihen sich zu einem Menschenzoo, einer geschlossenen Gemeinschaft, die aus ihrem selbstgeschaffenen Spiegelkabinett keinen Ausweg mehr findet.

 

Trilogie des Wiedersehens - Nähe und Differenz zur lyrischen "Trilogie der Leidenschaft" von Johann Wolfgang von Goethe verweisen ins Zentrum des 1977 uraufgeführten Stückes. Das Wieder-Sehen, ob von Kunst oder Menschen, bleibt folgenlos. Gibtes im dritten Teil bei Goethe die "Aussöhnung", so verharren die Figuren bei Botho Strauß in gemischten Gefühlen. In der Wiederholung des Ewiggleichen sind sie verzweifelt auf der Suche nach einem Gegenüber, getrieben von der unbestimmten Sehnsucht nach der "mythischen Dimension" in ihrem Leben.

 

Erst als die angekündigte Ausstellung noch vor der Vernissage verboten werden soll, kommt Bewegung in die kunstbeflissene Elite, und das große Aufräumen beginnt ...

 

Regie: Stefan Bachmann

Bühne: Hugo Gretler

Kostüme: Annabelle Witt

Musik: Felix Huber

Dramaturgie: Susanne Meister

 

Mit Regina Fritsch, Sabine Haupt, Alexandra Henkel, Melanie

Kretschmann, Katharina Lorenz, Barbara Petritsch; Philipp Hauß, Markus

Hering, Daniel Jesch, Roland Koch, Dietmar König, Michael Masula,

Juergen Maurer, Johann Adam Oest, Jörg Ratjen

 

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