Auch der gewissenhafte und etwas biedere Offizier Don José verfällt ihr und vergisst nach und nach nicht nur Pflicht und Ehre, sondern auch seine brave Verlobte Micaëla und seine sterbende Mutter. Er träumt von einem glücklichen gemeinsamen Leben mit Carmen. Doch eine starke Persönlichkeit wie sie lässt sich nicht zähmen. Bald ist Carmen seiner überdrüssig und wendet sich dem Stierkämpfer Escamillo zu. Don José aber kann nicht mehr zurück, er geht bis zum Äußersten.
Die „Sex- und Crime“-Geschichte, welche die von der Gesellschaft Ausgestoßenen auf die Bühne bringt – Zigeuner, Arbeiter und Schmuggler, außerdem aus einem Offizier einen Deserteur und schließlich einen Mörder macht, stieß beim Pariser Uraufführungs-Publikum auf Ablehnung. Dem Komponisten blieb es verwehrt, den großen Erfolg seiner Oper mitzuerleben. Bereits wenige Monate nach der Uraufführung 1875 starb er mit Mitte 30 an einem Herzinfarkt – der Legende nach aus Gram über den Misserfolg. Kurze Zeit später setzte der beispiellose Erfolg der „Carmen“ an, die bis heute zu den meistgespielten Opern der Welt zählt.
Die Partitur atmet eine Frische und Unmittelbarkeit, die einem auch heute noch den Atem raubt. Andalusische Tanzrhythmen und farbenreiche Klänge strahlen Vitalität und Erotik aus. Eine enorme Verführungskraft entfalten die berühmten Melodien der Seguidilla und Habanera Carmens, der Blumenarie Don Josés und Escamillos Chanson „Toréador“.
Musikalische Leitung Basil H. E. Coleman
Regie Jonathan Lunn
Ausstattung Huntley Muir
Choreinstudierung Christine Strubel
Mit
Carmen Franziska Rabl
Micaëla Martha O’Hara
Frasquita Emily Fultz
Mercédès Mandie de Villiers
Don José Joska Lehtinen
Dancaïro Peter Tilch
Escamillo Young Kwon / Kyung Chun Kim
Remendado Albertus Engelbrecht
Moralès Peter Tilch
Zuniga Kyung Chun Kim / Young Kwon
Niederbayerische Philharmonie
Chor des Landestheaters Niederbayern