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Daniel Barenboim erhält den Dresden-Preis 2011

Der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim wird am 13. Februar 2011 in der Dresdner Semperoper mit dem »Dresden-Preis« für den Aufbau des West-Eastern Divan Orchestra geehrt. Die Laudatio auf den Preisträger hält der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker.

Das Schicksal Dresdens als Mahnung verstehend, würdigt der gemeinnützige Verein »Friends of Dresden Deutschland« mit diesem Preis außergewöhnliche Leistungen herausragender Persönlichkeiten, die bei Konflikten zwischen Staaten und Ethnien präventiv wirken und Eskalationen verhindern helfen. Erster Preisträger war im Jahr 2010 der Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow. Der mit 25.000 Euro dotierte »Dresden-Preis« wird jährlich in der Semperoper vergeben. Gestiftet wird er von der Klaus Tschira Stiftung, Heidelberg.

 

Zur Begründung der Preisvergabe an Daniel Barenboim sagt Medizinnobelpreisträger Günter Blobel, Präsident der »Friends of Dresden«, New York, und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der »Friends of Dresden Deutschland«: »Die beste Konflikt-Prävention ist, dort anzusetzen, wo sich Hass und Vorurteile noch nicht verfestigt haben. Die beste Prävention ist die Arbeit mit jungen Menschen. Sie sind die Chance, einen Kreislauf von Intoleranz, Gewalt und Ungerechtigkeit zu durchbrechen.

 

Mit dem West-Eastern Divan Orchestra führt Barenboim junge Menschen zusammen, deren Neugierde, den anderen kennenzulernen und vielleicht zu verstehen, über die Musik geweckt wird. In einer Region, in der sich nach wie vor zwei Fronten scheinbar unversöhnlich gegenüber stehen, ist die Gründung eines solchen Klangkörpers mehr als nur ein kleiner Schritt. Sie beweist im Kleinen, dass eine Versöhnung im Großen nicht ausgeschlossen sein muss. Daniel Barenboims Engagement für einen Dialog im Nahen Osten setzt Maßstäbe.

 

Dr. Ulrike Hessler, Intendantin der Semperoper Dresden: »Der Dresden-Preis verleiht dem Erinnern die notwendige Zukunftsperspektive, zudem er herausragendes Engagement für Völkerverständigung, Integration und friedliches Zusammenleben auszeichnet. Daniel Barenboim hat gezeigt, dass Musik mehr ist als idealisiertes Medium: ein konkreter Weg zur Überwindung scheinbar genuiner Feindseligkeit.«

 

Gemeinsam mit dem palästinensischen Literaturwissenschaftler Edward Said gründete der israelische Dirigent, der ebenfalls die palästinensische Staatsbürgerschaft besitzt, 1999 das West-Eastern Divan Orchestra. In dem Klangkörper spielen Juden, Muslime und Christen zusammen, junge Musiker aus Israel, den palästinensischen Autonomiegebieten, Libanon, Ägypten, Syrien, Jordanien und Spanien. Im Jahr 2007 wurde Daniel Barenboim zum Friedensbotschafter der UNO ernannt.

 

 

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