Jeder hat seine eigene Geschichte, seine eigene Deutung der Ereignisse. Sie berichten von einem entfesselten Finanzkapitalismus, von ihrer Gier, dem Endorphinausstoß beim Blick in den Abgrund, von spekulativen Blasen, Fehlentscheidungen und Regelverstößen. Aber auch von dem täglichen Druck, von Demütigungen durch Machtverlust, von ihrer Wut auf die Politik, von neuen unverantwortlichen Unternehmensphilosophien.
Andres Veiel schaut in seinem aus anonymen Interviews entstandenen Dokumentartheaterstück hinter die Fassaden der Glaspaläste, zeichnet ein Psychogramm der Wirtschaftskrise und liefert eine spannende und brisante Innenansicht der Welt der Banker.
Sebastian Kreyer, geboren 1979, war ab der Spielzeit 2008/2009 Regieassistent am Schauspiel Köln, wo er u.a. mit Karin Beier, Herbert Fritsch und Karin Henkel zusammen arbeitete. Während seiner Assistententätigkeit rief er die Reihe „Was vom Tage übrig blieb“ ins Leben, für die er mehrere Abende gestaltete. In der Spielzeit 2012/13 inszenierte Sebastian Kreyer am Schauspiel Köln „Die Glasmenagerie“ von Tennessee Williams. Die Arbeit war zum Radikal jung-Festival an das Münchner Volkstheater eingeladen. Am 29. Juni dieses Jahres hatte Kreyer dort Premiere mit „Gespenster“ von Henrik Ibsen. Am Staatstheater Kassel ist „ Das Himbeerreich“ seine erste Inszenierung.
Inszenierung: Sebastian Kreyer, Bühne und Kostüme: Matthias Nebel
Mit Eva-Maria Keller (Dr. Brigitte Mazinger), Björn Bonn (Gottfried W. Kastein), Peter Elter (Hans Helmut Hinz), Aljoscha Langel (Niki Modersohn), Uwe Steinbruch (Dr. Dr. hc Walter K. von Hirschstein), Franz Josef Strohmeier (Bertram Ansberger)
Nächste Vorstellungen: 26.9., 5.10.