Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Das Stuttgarter Ballett und die John Cranko-Schule trauern um Heinz ClaussDas Stuttgarter Ballett und die John Cranko-Schule trauern um Heinz ClaussDas Stuttgarter Ballett...

Das Stuttgarter Ballett und die John Cranko-Schule trauern um Heinz Clauss

Heinz Clauss, Erster Solist des Stuttgarter Balletts von 1967 bis 1976 und Direktor der John Cranko-Schule von 1976 bis 1990, verstarb am 5. September. Clauss war neben Márcia Haydée, Birgit Keil, Richard Cragun und Egon Madsen einer der bedeutendsten Tänzer im Ensemble John Crankos, der zahlreiche Hauptrollen für ihn choreographierte.

Internationale Anerkennung erfuhr Heinz Clauss auch als Interpret und Vermittler der Werke George Balanchines.

Heinz Clauss (17. Februar 1935, Esslingen – 5.9.2008, Stuttgart) erhielt seine

tänzerische Ausbildung bei Robert Mayer (Leitender Ballettmeister der

Württembergischen Staatstheater von 1951 bis 1957). 1951 wurde er als Tänzer an das Ballett der Württembergischen Staatstheater engagiert und übernahm frühzeitig bedeutende Rollen in Uraufführungen, überwiegend in Choreographien von Robert Mayer. 1957 wechselte Clauss an das Opernballett Zürich und nach dessen Auflösung im Jahr 1959 an das Opernballett Hamburg. Dort lernte er die Werke der bedeutenden zeitgenössischen Choreographen kennen und tanzte erstmals in Balletten von George Balanchine, der ihm ab 1966 auch die Einstudierung seiner

Choreographien bei europäischen Compagnien übertrug. Für seine Interpretation von Balanchines Apollo erfuhr Heinz Clauss weltweite Anerkennung.

1967 kehrte Heinz Clauss als Erster Solist an das Stuttgarter Ballett zurück, das inzwischen unter der Leitung von John Cranko internationale Beachtung erfuhr. Cranko choreographierte für Heinz Clauss bedeutende Rollen in seinen

Uraufführungen, darunter die Titelrolle in Onegin (Neufassung 1967), und

Hauptrollen in Présence (1968), Der Widerspenstigen Zähmung (1969), Brouillards und Poéme de l’extase (1970). Auch Kenneth MacMillan schuf tragende Rollen für Heinz Clauss in Die Sphinx (1968) und Fräulein Julie (1970). Heinz Clauss beendete seiner Tänzerlaufbahn 1976, um als Nachfolger von Anne Woolliams die Direktion der John Cranko-Schule zu übernehmen. Unter seiner Leitung fand das russische Unterrichtssystem Eingang in die bisher an der englischen Methodik orientierte Ausbildung und die John Cranko-Schule erlangte ihren bis heute anhaltenden herausragenden internationalen Ruf. Aus gesundheitlichen Gründen verabschiedete sich Heinz Clauss 1990 aus diesem Amt in den Ruhestand.

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 10 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

WALZER IN ALLEN SCHATTIERUNGEN -- Monrepos Open Air bei den Schlossfestspielen LUDWIGSBURG

Unter dem Motto "Turned up" eröffnete das Orchester des Goethe-Gymnasiums Ludwigsburg unter der inspirierenden Leitung von Benedikt Vennefrohne diesen besonderen Abend mit der Konzertsuite aus…

Von: ALEXANDER WALTHER

STÜRMISCHE GLUT -- SWR Symphonieorchester unter Markus Poschner in der Liederhalle STUTTGART

Goethes "Egmont" inspirierte Ludwig van Beethoven im Jahre 1810 zu einer Schauspielmusik, die in keiner ihrer verschiedenartigen Nummern erkennen lässt, dass es sich dabei um ein Auftragswerk…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLE SPRÜNGE -- Arabella Steinbacher im Ordenssaal bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen

Stimmungsvolle Werke hatte sich die Geigerin Arabella Steinbacher zusammen mit dem Pianisten Peter von Wienhardt ausgewählt. Im Arrangement von Jascha Heifetz erklangen zunächst vier leidenschaftlich…

Von: ALEXANDER WALTHER

PRÄZISE STRUKTUREN -- Neue CD: Schostakowitschs Präludien & Fugen op. 87 bei Pentatone/ Wer sie in S

Wer sie in Stuttgart mit Prokofieffs drittem Klavierkonzert erlebt hat, wird sie nicht vergessen. Die Rede ist von der russischen Pianistin Yulianna Avdeeva, die die Präludien und Fugen von Dmitri…

Von: ALEXANDER WALTHER

RITTERLICHER HUMOR -- Das Stuttgarter Ballett zeigt "Don Quijote" im Opernhaus STUTTGART

In diesem Ballett von Maximiliano Guerra nach Miguel de Cervantes kämpft ein junges Paar um seine Liebe. Gleichzeitig begegnen wir Don Quijote als Träumer mit einem unglaublichen Durchhaltevermögen.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche