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Das Theater Basel zeigt WINTER von Jon Fosse

Premiere: Freitag, 9. Dezember 2005, 20.00 Uhr, im Schauspielhaus

„Winter“ ist das wohl minimalistischste Stück des vielgespielten norwegischen Autors Jon Fosse: Ein Mann, eine Frau, vier Szenen zwischen Strasse und Hotelzimmer

 

: Der Mann – verheiratet und Vater von zwei Kindern – hat einen Termin in der Stadt. Er setzt sich kurz auf eine Bank. Eine Frau kommt auf ihn zu. Sie beginnt mit ihm zu sprechen. Er nimmt sie mit in sein Hotelzimmer. Bald hat der Mann keine Frau und keine Kinder mehr und auch keine Termine, nur noch die Bank im Park, auf der er ab jetzt wartet, und das Zimmer im Hotel, auf das er die Frau von nun an inständig bitten muss. Gnadenlos genau und in Nahaufnahme betrachtet „Winter“ die Paralleluniversen „Mann“ und „Frau“ mit all ihren Ausformungen des Begehrens, der Hoffnung, der Ablehnung, der Abhängigkeit und der Angst, alleine zurückzubleiben. Eine Begegnung der verpassten Mo-mente, ein grossartiges und archetypisches Stück um die Liebe zwischen zwei Menschen, das danach fragt, wie man sich überhaupt begegnen kann in einer Welt, in der über die Lie-be doch schon längst alles gesagt scheint.

Mit „Winter“ ist nach „Die Nacht singt ihre Lieder“ das zweite Stück des norwegischen Au-tors Jon Fosse am Theater Basel zu sehen. Seine Stücke sind leise, unaufdringliche Texte, wortkarg und scheinbar ereignislos – und doch passiert, jenseits der Grenze des Sagbaren, viel mit seinen Figuren, unheimlich viel. Seine Sprache kommt mit einem Minimum an Vokabular aus, ist aufs Notwendigste reduziert und zugleich hochmusikalisch. Wiederholungen und beklemmende Pausen der Verlegenheit, des in sich Hineinhorchens bestimmen den Ton und lassen die Sprache zum reimlosen Gedicht werden.

Jon Fosse gehört seit einigen Jahren zu den erfolgreichsten Dramatikern Europas. Seine Stücke wurden mittlerweile in über 30 Sprachen übersetzt und sind auf den Spielplänen von Theatern nicht nur in Skandinavien, sondern auch in Frankreich, Un-garn, Grossbritannien und vor allem auch im deutschsprachigen Raum zu finden.

 

Regie Barbara Frey

Bühne Penelope Wehrli

Kostüme Bettina Walter

Licht Rainer Küng

Dramaturgie Andrea Schwieter

 

Die Frau Katja Reinke

Der Mann Michael Neuenschwander

 

Weitere Vorstellungen:

 

Mo 12.12.05 20.00 Uhr Mo 02.01.06 20.00 Uhr

Do 15.12.05 20.00 Uhr Sa 14.01.06 20.00 Uhr

Do 22.12.05 20.00 Uhr Do 19.01.06 20.00 Uhr

Fr 23.12.05 20.00 Uhr Fr 27.01.06 20.00 Uhr

Do 29.12.05 20.00 Uhr

 

Weitere Vorstellungen bis Mai 2006 sind in Planung.

 

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