In beiden Stücken geht es um Eifersucht, wobei DER BAJAZZO außerdem das Spiel des Theaters auf dem Theater betreibt.
Diesmal allerdings wird dem unverwüstlichen BAJAZZO ein kraftvolles spanisches Stück aus der gleichen Zeit an die Seite gestellt, das in Deutschland merkwürdigerweise ganz unbekannt geblieben ist. Der Komponist Enrique Granados ließ sich von den schönen Bildern Goyas im Prado inspirieren, auf denen man die Jugend Madrids am Manzanares flanieren sieht. Zwischen den Mädchen und Jungen werden Blicke gewechselt, und schon hat sich eine heftige Eifersuchtsgeschichte entwickelt, die tödlich endet. Auch für den Komponisten endete die Uraufführung im Jahr 1916 an der New Yorker Metropolitan Opera tödlich. Das Schiff, mit dem er nach Europa zurückkehrte, wurde im Ärmelkanal von einem deutschen U-Boot torpediert und sank.
In Goyescas feiert die Jugend Madrids, die Majas und Majos, ausgelassen an den Ufern des Manzanares und wirft sich gegenseitig verliebte Blicke zu. Paquiro, ein feuriger Torero, gesellt sich dazu und macht den Mädchen schöne Augen. Auch seine Pepa tritt in Erscheinung, von allen bewundert wegen ihre zauberhaften Schönheit. Ein weiteres Paar, die adlige Rosario und ihr Verehrer Fernando, ein Offizier, betreten die Szene. Paquiro flirtet mit ihr, lädt sie zum Laternenball ein, woraufhin Fernando seine Eifersucht nicht verbergen kann. Beim Ball eskaliert die Situation, Fernando fordert Paquiro zum Duell heraus, und beschließt damit sein eigenes Todesurteil.
In Der Bajazzo sorgt das Liebesleben der schönen Nedda für Turbulenzen in einer umherziehenden Theatertruppe, die allabendlich die Komödie um den gehörnten Ehemann Bajazzo spielt. Tonio, Schauspieler der Truppe, der auch ein Auge auf die schöne Nedda geworfen hat, wird zufällig Zeuge der Begegnung Neddas mit ihrem neuen Liebhaber Silvio und verrät die beiden an Canio. Nedda gibt den Namen ihres Geliebten nicht preis. Canio, der gleich den Bajazzo spielen soll, wird klar, dass seine Rolle auf der Bühne und seine persönliche Situation die gleichen geworden sind. Die Commedia beginnt und verläuft planmäßig, bis Canio als Bajazzo von Nedda, der Colombine, den Namen ihres Geliebten fordert. Sie verrät ihn nicht. Canio ersticht Nedda im Affekt, aus dem Spiel wird plötzlich blutiger Ernst.
Musikalische Leitung ° Cornelius Meister
Inszenierung ° Aron Stiehl
Bühne ° Jürgen Kirner
Kostüme ° Viola Schütze
Choreograph ° Francisco Sanchez
Dramaturgie ° Ulrich Volz
Mit Jana Kurucová, Silke Schwarz; Sebastian Geyer, Winfrid Mikus, Emilio Pons, Gabriel Urrutia Benet
In italienischer & spanischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Diese Inszenierung steht voraussichtlich bis Juli 2009 auf dem Spielplan.