In dieser ersten engen Zusammenarbeit hatten Petipa und Tschaikowsky ein Meisterwerk geschaffen, das zu Recht den Titel «Ballett der Ballette» trägt und als Gipfelwerk der zaristischen Ballettkultur gilt. Mit seiner Fülle an choreografisch-tänzerischen Höhepunkten ist «Dornröschen» dasjenige Ballett, das in vollkommenster Weise das Ideal des klassischen Balletts verwirklichte. Mit seinem berühmten Rosenadagio, dem Pas de deux der Blauen Vögel oder dem Grand Pas de deux von Prinz und Prinzessin hinterließ Petipa eine seiner wohl kostbarsten choreografischen Eingebungen.
Nun kreiert Aaron S. Watkin nach Petipa für das Dresden SemperOper Ballett eine fantasievolle Neuinszenierung des bekannten Klassikers. In ihr nimmt die Charakterisierung der Figuren einen besonderen Platz ein. Um dieses Vorhaben auch szenisch umzusetzen, überarbeitete Watkin die Handlungsstränge, ließ eine leichtere, dennoch konzentriertere Form entstehen. Dabei arbeitet der Ballettdirektor eng mit Francine Watson Coleman zusammen, die ihn nicht nur bei der Entwicklung seiner Idee vom «Dornröschen» maßgeblich unterstützte, sondern auch mit den Tänzerinnen und Tänzern des Dresden SemperOper Ballett gezielt szenisch und am schauspielerischen Ausdruck arbeitet. Das Bühnenbild, entworfen von Arne Walther, fand sein Vorbild im Elbschloss Albrechtsberg, das Watkin überraschenderweise als sein Ideal entdeckte – ein wahres Märchenschloss! Die Kostüme stammen von Erik Västhed, die Sächsische Staatskapelle Dresden wird geleitet von David Coleman.