Dort gibt man mit südländischer Verve Goldonis Paradestück „Der Diener zweier Herren“ – und das geht so: In Venedig kann sich Clarice endlich mit ihrem Silvio verloben, da Federigo Rasponi, dem sie zunächst versprochen war, bei einem Duell in Turin getötet wurde. Doch plötzlich steht eben dieser tot Geglaubte vor der Tür und verlangt seine Braut zurück. Was niemand ahnt: Der angebliche Verlobte ist in Wirklichkeit Federigos Schwester Beatrice.
In Männerkleidung und unter dem Namen ihres Bruders ist sie nach Venedig gereist, um dort ihren Geliebten Florindo Aretusi zu suchen. Flo-rindo wiederum musste Hals über Kopf in die Lagunenstadt fliehen und steigt, ohne es zu merken, im selben Gasthaus wie Beatrice ab. Das Chaos ist perfekt, als sich Beatrices Diener Truffaldino – in der Hoffnung auf doppelte Vergütung und Essenszuteilung – auch noch in Florindos Dienste begibt. Fortan hat Truffaldino als Diener zweier Herren alle Hände voll zu tun, diverse Briefe, Geldsendungen, Koffer, Duellforderungen und Mittagessen an den richtigen „Mann“ zu bringen – ganz zu schweigen von seinen eigenen amourösen Bemühungen um Clarices Zofe Smeraldina.
Wenn Antonio Sacchi, einer der berühmtesten Commedia dell’Arte-Darsteller seiner Zeit, den Theaterliebhaber Carlo Goldoni nicht wortreich bestürmt hätte, für ihn ein neues Stück zu verfassen, wäre Goldonis 1746 uraufgeführte Komödie möglicherweise nie geschrieben worden.
Mit: Anja Barth, Esther Keil, Eva Mona Rodekirchen; Joachim Henschke, Frederik Leberle, Adrian Linke, Matthias Oelrich, Ronny Tomiska, Tobias Wessler.
Inszenierung: Matthias Kniesbeck, Musikalische Leitung: Willi Haselbek, Bühne und Kostüme: Monika Gora, Kampfchoreografie: Klaus Figge, Dramaturgie: Ulrike Brambeer