Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Der Raub der Sabinerinnen" nach Franz und Paul von Schönthan / Curt Goetz - Thalia Theater Hamburg"Der Raub der Sabinerinnen" nach Franz und Paul von Schönthan / Curt Goetz -..."Der Raub der...

"Der Raub der Sabinerinnen" nach Franz und Paul von Schönthan / Curt Goetz - Thalia Theater Hamburg

A-Premiere am 18. November um 20 Uhr im Thalia Theater

B-Premiere am 19. November um 20 Uhr im Thalia Theater. -----

Es gibt drei große verhinderte Selbstmörder in der klassischen Dramenliteratur: Hamlet, Faust – und den Gymnasialprofessor Gollwitz, der sich auf die Bahngleise legt, weil die Uraufführung seiner heimlich

geschriebenen Römertragödie „Der Raub der Sabinerinnen“ vom Publikum schon im zweiten Akt gnadenlos ausgebuht wurde und er die Schande nicht überleben will.

Der prototypische Schwank der Brüder Franz und Paul von Schönthan ist auch eine große Tragödie. Aus

heiterem Himmel droht der plötzliche Untergang einer ganzen Familie samt Papagei. Denn dem unglücklichen Familienvater bleibt angesichts der zu erwartenden Spottlawine und der damit einhergehenden Vernichtung seiner bürgerlichen Existenz nur der Selbstmord als Ausweg. Aber es kommt, das macht die Tragödie komplett, zwei Stunden lang kein Zug.

Hinter der Fassade, übertönt vom Gelächter, tun sich Abgründe auf. Das Theater, als Ort der Freiheit und Kreativität, und die idealtypische bürgerliche Ordnung passen einfach nicht zusammen. Zwei paradoxe Lebensformen treffen hier exemplarisch aufeinander: der Schein in der wirklichen Welt des Professors und die Wirklichkeit in der Scheinwelt des Theaters. Der gebeutelte und schlecht subventionierte Theaterdirektor Striese sehnt sich insgeheim genau nach dem wohl geordneten Leben, das die Mitglieder der Familie Gollwitz so öde finden, dass sie es sofort verlassen würden, wenn sie könnten.

Es steckt mehr in diesem Schwank als pures Lachtheater. Und die Tragödie ist nur dann komisch, wenn

man sie wirklich ernst nimmt. Und Herbert Fritsch, der neue König des alten deutschen Schwanks und

Spielleiter des Jahres, nimmt sie sehr sehr ernst. Auch weil es seine eigene ist.

Regie und Bühne Herbert Fritsch

Kostüme Vicotria Behr

Musik Ingo Günther

Dramaturgie Carl Hegemann

Ensemble

Marina Galic (Marianne Neumeister),

Hans Kremer (Karl Groß),

Matthias Leja (Martin Gollwitz, Professor),

Karin Neuhäuser (Emanuel Striese, Theaterdirektor),

Jörg Pohl (Emil Groß),

Gabriela Maria Schmeide (Rosa, Dienstmädchen),

Cathérine Seifert (Paula Gollwitz),

Rafael Stachowiak (Dr. Neumeister, Arzt),

Victoria Trauttmansdorff (Friederike Gollwitz),

Sebastian Zimmler (Cicero, Papagei)

Weitere Vorstellungen am 22. und 29. November sowie am 6. Dezember jeweils um 20 Uhr

Außerdem Silvestervorstellungen am 31. Dezember um 18 Uhr und um 21 Uhr

Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

STIMMUNGSVOLL UND BEWEGEND -- "sparda klassik open air" auf der Freilichtbühne Killesberg STUTTGART

Die Singenden Grundschulen "SingGrund" Filderstadt sowie die Band "POPcorn" unter der kompetenten Leitung von Monika Grauschopf eröffneten dieses Open-Air-Konzert mit "Jetzt geht's los" von Uli Führe.…

Von: ALEXANDER WALTHER

KÖNIGSTHEMA VOLLER ERHABENHEIT -- Neue CD mit Bachs "Kunst der Fuge" mit dem Ensemble il Gusto Barocco bei Berlin Classics

Die kunstvoll-abwechslungsreichen Fugen von Johann Sebastian Bach werden vom Stuttgarter Ensemble il Gusto Barocco sehr ausgewogen und transparent musiziert. Unter der inspirierenden Leitung von Jörg…

Von: ALEXANDER WALTHER

WALZER IN ALLEN SCHATTIERUNGEN -- Monrepos Open Air bei den Schlossfestspielen LUDWIGSBURG

Unter dem Motto "Turned up" eröffnete das Orchester des Goethe-Gymnasiums Ludwigsburg unter der inspirierenden Leitung von Benedikt Vennefrohne diesen besonderen Abend mit der Konzertsuite aus…

Von: ALEXANDER WALTHER

STÜRMISCHE GLUT -- SWR Symphonieorchester unter Markus Poschner in der Liederhalle STUTTGART

Goethes "Egmont" inspirierte Ludwig van Beethoven im Jahre 1810 zu einer Schauspielmusik, die in keiner ihrer verschiedenartigen Nummern erkennen lässt, dass es sich dabei um ein Auftragswerk…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLE SPRÜNGE -- Arabella Steinbacher im Ordenssaal bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen

Stimmungsvolle Werke hatte sich die Geigerin Arabella Steinbacher zusammen mit dem Pianisten Peter von Wienhardt ausgewählt. Im Arrangement von Jascha Heifetz erklangen zunächst vier leidenschaftlich…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche