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"Des Teufels General" von Carl Zuckmayer, Staatsschauspiel Dresden"Des Teufels General" von Carl Zuckmayer, Staatsschauspiel Dresden"Des Teufels General"...

"Des Teufels General" von Carl Zuckmayer, Staatsschauspiel Dresden

Premiere am 6. 2. um 19.30 Uhr im Schauspielhaus

Im Zentrum des Erfolgsstückes von Carl Zuckmayer steht Harras, ein General, der sich wegen seiner Liebe zur Fliegerei mit den Nazis eingelassen hat.

Dieser Flieger erscheint als deutscher Held, ein Kerl von echtem Schrot und Korn, aufrichtig, trinkfest und dazu ein Weiberheld, gewiss kein Nazi, doch eben ihr Handlanger. Mitten im Krieg, mitten in Nazideutschland spielt sich nun das Drama ab. Eine Reihe von Abstürzen eines neuen Flugzeugtyps beunruhigt die Führung der Wehrmacht. Harras, auch für die Materialkontrolle verantwortlich, soll die Ursache finden. Er wird verhaftet, dann wieder freigelassen mit der Auflage, innerhalb von zehn Tagen die Schuldigen der Sabotage ausfindig zu machen. In dieser Situation gesteht ihm sein engster Mitarbeiter Oderbruch, dem Harras stets volles Vertrauen schenkte, dass er, als Akt des Widerstands gegen den Wahnsinn des Hitler-Kriegs, die Abstürze verursacht hat. Um Oderbruch zu schützen und den Widerstand gegen Hitler zu stärken, startet Harras selbst mit einer dieser defekten Maschinen ...

Das Stück, das 1946 in Zürich uraufgeführt wurde, hat mit zum Weltruhm des Autors beigetragen. Die Fragen, die Zuckmayers Drama aufwirft, lassen sich nicht auf das Dritte Reich beschränken. Sie stellen sich auch uns immer wieder. Dabei lässt sich die Frage nach der Zivilcourage oder die nach der Rechtfertigung von (unschuldigen) Opfern eines legitimen Widerstands gegen ungerechte Verhältnisse nicht auf die Sphäre der Politik beschränken. Tyrannen gibt es überall. Und mutige Menschen, die sich ihnen entgegenstellen, ebenso.

Burkhard C. Kosminski, einer der großen Geschichtenerzähler auf den deutschen Bühnen, ist Schauspieldirektor am Nationaltheater Mannheim, hat sein Regiehandwerk in New York gelernt, inszenierte u. a. an der Schaubühne Berlin, am Schauspiel Frankfurt, in Düsseldorf, Dortmund, New York und Los Angeles und wird das Stück aus der Perspektive eines rauschhaften Albtraumes heraus inszenieren. Ein Albtraum, der zeigen könnte, wie nahe und wie menschlich das Feiern und das Fallen nebeneinander liegen.

Mit: Annedore Bauer, Thomas Eisen, Albrecht Goette, Philipp Lux, Philipp Otto, Benjamin Pauquet, Tom Quaas, Dominik Schiefner, Annika Schilling, Falilou Seck, Antje Trautmann

Regie: Burkhard C. Kosminski

Bühne: Florian Etti

Kostüme: Sabine Blickenstorfer

Musik: Hans Platzgumer

Musikalische Einstudierung: Dominik Schiefner

Dramaturgie: Jens Groß, Robert Koall

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