Hier wird denjenigen eine Bühne bereitet, die vordergründig nichts zu sagen haben, aber allen ist das Wissen um die Klippen gemeinsam, die das Dasein bereithält; und die Ohnmacht des Strauchelnden; dass das Leben ein Tanz auf dünnem Eis ist: All das ist diesen kurzen Geschichten leitmotivisch eingeschrieben.
In den kleinen Begegnungen zwischen gewöhnlichen Menschen passiert auf den ersten Blick wenig, und doch geht es um Augenblicke, nach denen nichts mehr so ist, wie es vorher war, um verhängnisvolle Demarkationslinien. Es geht um die großen Probleme kleiner Leute und um die Erosionen des Alltags. Wer in diese Welt eintaucht, dem begegnen schwache Menschen, Schicksale am Scheideweg, verlorene Hoffnungen, Liebende, die sich fremd sind. Die Figuren aus „nur noch heute“ gehen nicht durchs Leben, sie stolpern und wissen nicht, wie ihnen geschieht. Die Grenze zwischen Chaos und Ordnung, Katastrophe und Harmonie ist schmal – und meist genügt eine Kleinigkeit, und die Welt verliert das Gleichgewicht.
Sabine Harbeke, 1965 in der Schweiz geboren, arbeitet als Autorin, Regisseurin und Filmemacherin. Ihre ersten Texte erschienen 1996 unter dem Titel „Alltagsgeschichten“. 1999 schrieb und inszenierte sie (mit amerikanischen und deutschen Schauspielern) den szenischen Text „god exists“ für das „Hope and Glory“ Festival in Zürich. Im gleichen Jahr drehte sie den Pilotfilm „Seefeld“ für den Schweizer Fernsehsender TV3. Ihre nächsten Stücke entstanden als Auftragsarbeiten für das Theater Neumarkt in Zürich: „wünschen hilft“ (2000), „schnee im april“ (2001), „der himmel ist weiß“ (2003) und „lustgarten“ (ebenfalls 2003). Sie wurden jeweils in der Regie der Autorin uraufgeführt. Sabine Harbeke lehrt an der Hochschule für Musik und Theater, Zürich, und an der Hochschule für Gestaltung und Kunst, Luzern. Im März 2004 kam „nur noch heute“ am Theaterhaus Gessnerallee in Zürich zur Uraufführung.
Regie Jorinde Dröse Bühne Julia Scholz Kostüme Barbara Drosihn
mit Agnes Riegl, Hanna Scheibe, Louisa Stroux, Mark Oliver Bögel, Janko Kahle und Martin Rentzsch
Weitere Vorstellungen 2., 4., 7., 17., 29. Juni