Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Deutsches Theater Berlin: Autor:innentheatertage 2021Deutsches Theater Berlin: Autor:innentheatertage 2021Deutsches Theater...

Deutsches Theater Berlin: Autor:innentheatertage 2021

vom 2. bis 5. September 2021

Die Autor:innentheatertage bleiben in Bewegung. Nachdem im vergangenen Jahr erstmals in der Festivalgeschichte zehn neue Kurzstücke in Auftrag gegeben wurden, die inzwischen teils uraufgeführt, teils weiter gewachsen sind, geht das Festival auch in der neuen Spielzeit neue Wege. Die Monate nach der Theaterpause sollen zu einer Zeit des intensiven Miteinanders werden: geplant sind zwei Festivalausgaben innerhalb einer Spielzeit, viele Autor:innensalons und ein neues Residenzprogramm, in dem ab September monatlich wechselnde Hausautor:innen willkommen geheißen werden.

 

Copyright: Deutsches Theater Berlin

Die Autor:innentheatertage 2021 zeigen drei Uraufführungen – drei Texte aus 212 Einsendungen, die im Herbst 2020 aus Österreich, der Schweiz, Deutschland, Belgien und Luxemburg kamen. Der Juryvorsitzende Lukas Bärfuss hat alle Stücke gelesen und seine Longlist mit den beiden Co-Juror:innen Fritzi Haberlandt und Schorsch Kamerun diskutiert. Wie immer waren alle Jurysitzungen geheim. Am Ende standen drei Stücke, in denen ein Schmerz wohnt, die politisch sind in einem sehr persönlichen Sinn. Sarah Kilter, Amanda Lasker-Berlin und Chris Michalski heißen die Gewinnerautor:innen. Ein weiterer Text – geschrieben von Patty Kim Hamilton – wurde von der Jury mit einer lobenden Erwähnung bedacht. Er ist während des Festivals als szenische Lesung zu sehen.

Neben den prämierten freuen wir uns auf weitere Dramatiker:innen zu Gast.  Kevin Rittberger hat für die Autor:innentheatertage 2020 ein Kurzstück verfasst, das die Autorin Penda Diouf inzwischen überschrieben hat. Der neue Text und das Projekt sind am 5. September in Lesung und Gespräch zu erleben.
Ferdinand Schmalz, Jakob Nolte, Rebekka Kricheldorf und Nele Stuhler haben vielgelobte Romane geschrieben, die am 2. September als Vorspann zum Festival vorgestellt werden. Auch der erste Teil von Nele Stuhlers Gaia-Zyklus ist nochmals zu sehen. Er ist in Verbindung mit den Autor:innentheatertagen entstanden und wird fortgeführt: wie die Dramatiker:innen Milena Michalek, Maria Ursprung, Thomas Perle und Fiston Mwanza Mujila ist Nele Stuhler Teil eines neuen Residenzprogramms, mit dem die Autor:innentheatertage ihr Engagement für zeitgenössische Dramatik über das Festival hinaus verstetigen. Am 3. September sind die fünf neuen Hausautor:innen erstmals gemeinsam und in Tischgesprächen zu erleben.

Das Festivalprogramm

Drei Uraufführungen
White Passing
von Sarah Kilter
Regie: Thirza Bruncken (Koproduktion mit dem Schauspiel Leipzig)
Uraufführung: 4. September 2021, Deutsches Theater

Ich, Wunderwerk und how much I love Disturbing Content
von Amanda Lasker-Berlin
Regie: Claudia Bossard (Koproduktion mit dem Schauspielhaus Graz)
Uraufführung: 4. September, Kammerspiele

When There's Nothing Left To Burn You Have To Set Yourself On Fire
von Chris Michalski
Regie: Tom Kühnel
Uraufführung: 5. Juni 2021, Open Air // Innenhof (Im Rahmen der Autor:innentheatertage wird die Inszenierung nun erneut gezeigt)

***
Zwei zenische Lesungen
Peeling Oranges
von Patty Kim Hamilton
Einrichtung: Salome Dastmalchi
Szenische Lesung am 3., 4. & 5. September, Probebühnenzentrum

Blackout White Noise (wenn ihr schweigt, werden die Steine schreien)
von Penda Diouf und Kevin Rittberger
Lesung und Gespräch am 5. September, Probebühnenzentrum
Das Rahmenprogramm
Lange Lesenacht
Bücher und Gespräche von und mit Rebekka Kricheldorf, Jakob Nolte, Ferdinand Schmalz, Nele Stuhler
Donnerstag, 2. September um 19 Uhr, Saal oder Bar

***

Eröffnung Autor:innenatelier
Tischgespräche mit Milena Michalek, Fiston Mwanza Mujila, Thomas Perle, Nele Stuhler, Maria Ursprung
Freitag, 3. September um 17 Uhr, Innenhof

Eröffnung der Langen Nacht der Autor:innen
mit Lukas Bärfuss, Fritzi Haberlandt, Schorsch Kamerun
Samstag, 4. September um 17 Uhr, Deutsches Theater

Dramaturg:innentreffen (geschlossene Veranstaltung)
Sonntag, 5. September um 11 Uhr, Saal
Die ATT Autor:innenateliers
Ab September laden wir je eine:n Theaterautor:in pro Monat dazu ein, im Deutschen Theater zu schreiben und gemeinsam mit uns und dem Ensemble über ein Theater nach der Krise nachzudenken. Ziel der Autor:innenateliers ist ein neues Miteinander, ein gemeinsamer Wiederbeginn nach vielen Monaten der erzwungenen Entfernung. Die Ergebnisse der Zusammenarbeit stellen wir in monatlich stattfindenden Autor:innensalons vor. Die ersten Gäste in unserer neu geschaffenen Schreibstube sind:

Milena Michalek (Wien/Berlin)
Fiston Mwanza Mujila (Graz/Lubumbashi)
Maria Ursprung (Solothurn)
Thomas Perle (Wien)
Nele Stuhler (Berlin)
Das Jubiläumsfestival 2022


Für den Zeitraum vom 8. bis 18. Juni 2022 ist eine besondere Festivalausgabe geplant. Die Autor:innentheatertage finden dann zum 25sten Mal statt. Ein guter Grund, beweglich zu bleiben, nach vorn zu schauen und der zeitgenössischen Dramatik ein rauschendes Fest zu bereiten: mit dem Stückewettbewerb und dem Uraufführungsmarathon in der Langen Nacht der Autor:innen, mit bis zu zwölf Gastspielen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, mit Autor:innensalons, Leseparcours, Nach- und Tischgesprächen, mit vielen Autor:innen, Juror:innen und Theatermacher:innen aus 25 Jahren ATT.

Der Stückewettbewerb zum Jubiläumsfestival ist gestartet. Einsendeschluss ist der 12. September. Weitere Infos folgen.
Da die Texte für die Lektüre anonymisiert werden, wird darum gebeten, alle erforderlichen Kontaktdaten ausschließlich auf dem Titelblatt zu vermerken. Parallel ist die Zusendung des Textes (als PDF) und der Kontaktinformationen per E-Mail an att@deutschestheater.de erforderlich.

Der Text, den ich auszeichnen möchte …
Lukas Bärfuss ist der Juryvorsitzende der Autor:innentheatertage 2021. Er hat die 212 Stücke gelesen und geprüft, die zum diesjährigen Wettbewerb eingesandt wurden. In einer E-Mail an die beiden Mitjuror_innen Fritzi Haberlandt und Schorsch Kamerun beschreibt er seine Suchkriterien. So entsteht – wie nebenbei – eine kleine Poetologie der Gegenwartsdramatik.
Lesen Sie hier den Text von Lukas Bärfuss: "Der Text, den ich auszeichnen möchte ..."

Über die Autor:innentheatertage
Das enge Zusammenspiel zwischen Autor:innen und Theatern ist genuiner Bestandteil zeitgenössischer Theaterarbeit. Gleichzeitig ist dieses Verhältnis einem steten Wandel unterworfen. Theater finden sich inmitten gesellschaftspolitischer Diskussionen wieder und reagieren in ihren Spielplänen, in ihrer Stoffwahl und ihren Formsprachen nicht nur auf Texte, sondern auf öffentliche Diskurse insgesamt. Auch Regisseur:innen stehen in diesem Spannungsfeld und definieren sich immer weniger als bloße Diener:innen eines Theatertextes. Darüber hinaus verändern sich die Parameter von Autor:innenschaft selbst. Schreibende Regisseur:innen und inszenierende Dramatiker:innen, Ensembles und Gruppen entwickeln – oft aus dem Zentrum der Theater heraus – zeitgenössische Theaterliteratur.

Das Festival Autor:innentheatertage bietet diesen Bewegungen alljährlich eine Plattform, gestaltet sie aktiv mit und führt in etwa zehn Gastspielen die wichtigsten Tendenzen des zeitgenössischen Autor:innentheaters zu einem Festival zusammen: Mit dem Stückewettbewerb und dem Uraufführungsmarathon in der Langen Nacht der Autor:innen, mit bis zu zehn Gastspielen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum und dem internationalen Auftakt Radar Ost. In Autor:innensalons, in Leseparcours, Einführungen, Nach- oder Tischgesprächen kommen die Autor:innen zu Wort und mit dem Publikum und den beteiligten Theatermacher:innen ins Gespräch.

Autor:innentheatertage 2021
vom 2. bis 5. September 2021
Das internationale Festival Radar Ost findet statt vom 7. bis 10. Oktober 2021

www.deutschestheater.de/programm/a-z/autorentheatertage_2021/

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 32 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑