Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Franziska. Ein modernes Mysterium" von Frank Wedekind - Theater Bremen "Franziska. Ein modernes Mysterium" von Frank Wedekind - Theater Bremen "Franziska. Ein modernes...

"Franziska. Ein modernes Mysterium" von Frank Wedekind - Theater Bremen

Premiere am Freitag, dem 3. Dezember 2021 um 20 Uhr im Kleinen Haus.

Angeödet von den Verhältnissen, die das 19. Jahrhundert Franziska bietet, geht sie mit Veit Kunz, dem Sternenlenker, einen Pakt ein: Er lässt die Welt glauben, sie sei ein Mann, so dass Franziska die maximalen Freiheiten ihrer Zeit genießen kann. Die Gegenleistung? Veit Kunz macht einen Star aus Franziska und bindet sie und ihren Erfolg an sich. Doch die patriarchalen Verhältnisse gelten für alle. Franz findet sich nach einer wilden Zeit als Künstler in biederen Eheverhältnissen wieder und wird schließlich selbst schwanger …

Copyright: Portrait Frank Wedekind

Erinnert irgendwie an Goethes „Faust“? Ja, stimmt. Der schon 1912 in den Münchner Kammerspielen uraufgeführte Text von Frank Wedekind ist nicht nur eine Hommage an seine emanzipierte Zeitgenossin und Kollegin Fanny Gräfin zu Reventlow, sondern auch ein Pendant und Seitenhieb auf den Kollegen Goethe.

Regisseurin Pınar Karabulut bringt Wedekinds über hundertjährigen Stoff jetzt im Kleinen Haus in die Gegenwart: Mit popkulturellen Zitaten angereichert, versetzt sie Franziska in die rosa Ehehölle einer Polly Pocket-Welt und zeigt, wie sich Franz-iska am Ende doch durchsetzt in einer patriarchalen Gesellschaft.

Pınar Karabulut wurde 1987 geboren. Sie studierte Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Neuere deutsche Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Ihre Kölner Inszenierung „Invasion“ wurde 2015 zum Festival Radikal jung und zum Kaltstart Festival Hamburg eingeladen. „Furcht und Ekel. Das Privatleben glücklicher Leute“ wurde mit dem NachSpielPreis des 33. Heidelberger Stückemarktes ausgezeichnet. Nach „Gott wartet an der Haltestelle“ (Staatsschauspiel Dresden) im Jahr 2017 wurde Karabulut mit „Romeo und Julia“ (Schauspiel Köln) zum dritten Mal zum Festival Radikal jung eingeladen. Für ihre Inszenierung von „Endstation Sehnsucht“ am Volkstheater Wien wurde sie für den Nestroy-Preis 2019 nominiert. In der Spielzeit 2016/2017 kuratierte sie im Kollektiv das Britney, die Außenspielstätte am Offenbachplatz des Schauspiel Köln. Seit der Spielzeit 2020/2021 ist Karabulut Teil des künstlerischen Leitungsteams der Münchner Kammerspiele.

Ihre erste Arbeit am Theater Bremen war 2019 die Uraufführung „Attentat oder frische Blumen für Carl Ludwig“ von Mehdi Moradpour, nun setzt sie sich mit Frank Wedekinds „Franziska“ auseinander.

Regie:                         Pınar Karabulut
Bühne:                        Johanna Stenzel
Kostüme:                    Aleksandra Pavlović
Musik:                        Daniel Murena           
Licht:                          Norman Plathe-Narr
Dramaturgie:             Leonie Ute Maria Adam, Stefan Bläske

Mit:                      
Annemaaike Bakker, Christian Freund, Lieke Hoppe, Ferdinand Lehmann, Mirjam Rast, Fania Sorel,                         Alexander Swoboda

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

Scheinheilig -- "Die heilige Johanna der Schlachthöfe" von Bertold Brecht im Schauspielhaus Düsseldorf

Eine Maschine die alles vereint: Fleischwolf, Transportband, Verbrennungsofen, multifunktional, dominiert die Bühne im Düsseldorfer Schauspielhaus. Aus ihren zwei großen Röhren, quellen ganz langsam…

Von: Dagmar Kurtz

MELODISCHER ZAUBER -- Neue CD: "Segovia" - Carlotta Dalia spielt auf einer seltenen Hauser-Gitarre bei Berlin Classics

Die junge Gitarristin Carlotta Dalia aus Italien spielt hier auf einer historischen Gitarre, die vom deutschen Gitarrenbauer Hermann Hauser für den berühmten spanischen Gitarristen Andres Segovia…

Von: ALEXANDER WALTHER

SINGENDE MELODIE -- Neue CD: Ludwig van Beethoven - Klaviersonaten Edition 2 mit Moritz Winklemann bei Berlin Classics

Auch die neue CD mit dem Stuttgarter Pianisten Moritz Winkelmann überzeugt aufgrund einer klaren künstlerischen Aussage. Für Winkelmann ist das Allegro der Klaviersonate Nr. 9 in E-Dur op, 14/1…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERANKERUNG IN RITUALEN -- "Muttertier" von Leo Lorena Wyss im Kammertheater STUTTGART

"Ich verstehe dich...Aber immer, wenn ich den Mund öffne, immer wenn ich etwas sagen will, dann ist da nur der Muttermund..." Drei Geschwister tollen, taumeln und tauchen im Becken eines Hallenbads.…

Von: ALEXANDER WALTHER

JUGENDLICHE SCHWUNGKRAFT -- 6. Staatsorchesterkonzert im Beethovensaal der Liederhalle STUTTGART

Sehr jugendlich wirkt Felix Mendelssohn Bartholdys Sinfonie Nr. 1 in c-Moll op. 11. Sie trägt noch die Handschrift der Streichersinfonien. Und stellenweise blitzt sogar der Einfluss der…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche