Der Weg der Liebe wird ihm angeboten, doch er betritt ihn als Machtsuchender.
Hannes Weiler, 2009 als Regieassistent ans Schauspielhaus Zürich
gekommen, hat den Roman nun zusammen mit der Dramaturgin Meike Sasse
für die Bühne bearbeitet. Das Ergebnis wird in einer deutschsprachigen Erstaufführung zu sehen sein.
Es ist seine niedere Herkunft, der Julien Sorel zu entrinnen sucht. In der französischen Gesellschaft der nachnapoleonischen Restaurationszeit hat der Sohn eines Zimmermanns ohne Schulbildung denkbar schlechte Karten im Kampf um Anerkennung und soziale Position. Doch sein wacher Verstand, sein unbändiger Ehrgeiz und der Zorn eines Gedemütigten helfen dem jungen Mann, der Provinz zu entkommen.
Rot und Schwarz – das sind die Farben der Republik bzw. der Geistlichkeit. Beide Anschauungen bringt Sorel, solange es der Karriere dient, unter einen
Hut; schon früh lernt er die Kunst der Verstellung. Auch die Liebe dient zunächst nur dem sozialen Aufstieg. So kann Sorel die Zuneigung und Leidenschaft der sanften Frau des Bürgermeisters Mme de Rênal trotz ihrer moralischen und religiösen Skrupel gewinnen. Später, in Paris, erlangt er das Vertrauen der Tochter des Marquis de la Mole – Mathilde, adelsstolz und geistreich, sieht in ihm einen neuen Danton. Fast am Ziel seiner ehrgeizigen Wünsche wird die Jagd nach dem Glück sein Verhängnis …
Hannes Weiler wurde 1981 in Stuttgart geboren. Während seines Studiums der Literaturwissenschaften und Philosophie an der Freien Universität in Berlin entwickelte er Projekte im öffentlichen Raum, darunter die Aktionen „Hören soll stören“ und „Hartz IV im deutschen Wald“ in Berlin und „Berlin = überall“ im Museum Abteiberg Mönchengladbach. Er war Regieassistent am Deutschen Theater Berlin (u.a. bei Barbara Frey, Barrie Kosky und Karin Henkel) und inszenierte dort 2009 seine Fassung von Michail Bulgakows Groteske „Teufelei“.
Regie Hannes Weiler
Bühne Georg Keller
Kostüme Nina Sophie Wechsler
Video Florian Dietrich
Licht Adrian Fry
Dramaturgie Meike Sasse
Mit:
Sarah Hostettler
Klara Manzel
Sean McDonagh
Jirka Zett
Weitere Vorstellungen im Pfauen/Kammer:
18./ 21./ 31. März, jeweils 20.30 Uhr
3./ 4./ 7./ 8./ 28./ 29./ 30. April, jeweils 20.30 Uhr
weitere Vorstellungen sind in Planung