Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Die Dreigroschenoper" von Bert Brecht im Salzburger Landestheater "Die Dreigroschenoper" von Bert Brecht im Salzburger Landestheater "Die Dreigroschenoper"...

"Die Dreigroschenoper" von Bert Brecht im Salzburger Landestheater

Premiere: Freitag, 4. April, 19.30 Uhr, Landestheater . -----

Noch am Vorabend der Uraufführung der „Dreigroschenoper“ im Jahr 1928 gingen die meisten der Beteiligten von einem Flop aus - stattdessen wurde sie ein Welterfolg.

Der Bettlerkönig Peachum macht erfolgreiche Geschäfte mit dem Mitleid. Er stattet seine Mitarbeiter als Krüppel aus, damit die Bürger sich von ihrem schlechten Gewissen freikaufen. Der Verbrecherkönig Macheath, genannt Mackie Messer, und seine Mitarbeiter ziehen es vor, die Reichen der Stadt ungefragt um ihren Besitz zu erleichtern. Das Streitobjekt der beiden »Geschäftsleute« ist Peachums Tochter Polly. Als Peachum von der heimlichen Hochzeit seiner Tochter mit Maceath erfährt, hetzt er ihm den Polizeikommissar Brown auf den Hals. Und nun wird es selbst für einen Verbrecherkönig mit erstklassigen Kontakten eng, sich zu befreien.

Als typisches Stück der Weimarer Republik wirken die Melodien Kurt Weills und die Texte Bert Brechts mit ihrem spröden Charme seit der Uraufführung bis heute.

John Gays und John Christopher Pepuschs 1728 entstandene »Bettleroper» bildet die Vorlage für Brechts »Dreigroschenoper«. Die im Bettlermilieu spielende Satire war bereits bei ihrer Erstaufführung in London Stadtgespräch und brach bei ihrer Wiederentdeckung im Jahr 1920 mit fast 1500 Aufführungen alle Rekorde. Auch Brechts Version, die sich im Laufe der Arbeit immer weiter von der englischen Vorlage entfernte, wurde zum größten Theatererfolg der zwanziger Jahre. Und bis heute ist Macheaths Frage, was denn schon der Einbruch in eine Bank im Vergleich zur Gründung einer Bank sei, von zeitloser Aktualität.

Bertolt Brecht war gerade 30 Jahre alt und arbeitete seit vier Jahren als Dramaturg in Berlin, als er mit der »Dreigroschenoper» in nur drei Wochen eines der bekanntesten Bühnenstücke des 20. Jahrhunderts schrieb. In diesem Werk vereinen sich Brechts Anspruch, politische Verhältnisse auf der Bühne zu spiegeln und der von ihm geforderte Unterhaltungswert von Theater nahezu perfekt. Keinen geringen Anteil daran trägt natürlich Kurt Weills Musik, mit ihren schrägen und doch einprägsamen Melodien wie beispielsweise der »Moritat von Mackie Messer«.

Inszenierung: Stephanie Mohr

Musikalische Leitung: Christian Frank \ Stefan Müller

Ausstattung: Miriam Busch

Mit Britta Bayer, Franziska Becker, Claudia Carus, Elisabeth Halikiopoulos, Eva Christine Just, Bettina Mönch; Clemens Ansorg, Paul Maresch, Axel Meinhardt, Walter Sachers, Sascha Oskar Weis, Christoph Wieschke

Sa. 12.04.2014 19.00

So. 13.04.2014 15.00

Sa. 19.04.2014 19.00

Sa. 26.04.2014 19.00

Di. 29.04.2014 19.30

Di. 13.05.2014 19.30

Sa. 17.05.2014 19.00

So. 01.06.2014 15.00

Mo. 09.06.2014 19.00

Fr. 13.06.2014 19.30

So. 15.06.2014 19.00

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EIN TRAGISCHES REISEERLEBNIS -- "Mario und der Zauberer" von Thomas Mann im Studiotheater STUTTGART

Zum 150. Geburtstag von Thomas Mann hatte in Stuttgart "Mario und der Zauberer" nach der gleichnamigen Novelle von Thomas Mann Premiere. Auf konzentriertem Raum lässt die Regisseurin Daniela Urban…

Von: ALEXANDER WALTHER

DER MUSIKKRITIKER LÄSST GRÜSSEN -- "Der Tod, das muss ein Wiener sein" im Renitenztheater Stuttgart

Das Wiener Kaffeehaus als Institution wurde hier gebührend gefeiert. Nikolaus Büchel bereitete das Ganze als Regisseur und gebürtiger Wiener auch kabarettistisch auf: "Wie kommt der Wolf ins…

Von: ALEXANDER WALTHER

SPIEL ZWISCHEN LICHT UNDS SCHATTEN -- "Otello" von Giuseppe Verdi in der Staatsoper STUTTGART

Die Inszenierung von Silvia Costa integriert Videoeinlagen von John Akomfrah, wo die Otello-Tragödie in eindringlichen Bildern nachgezeichnet wird. Der erste Akt ist geprägt von einer Statue und einem…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZWISCHEN KLASSIK UND UNTERHALTUNG -- "Heavy Metal aus Schwaben" im Schloss Bietigheim-Bissingen

Das Tuba-Euphonium Quartett des Landesblasorchesters Baden-Württemberg mit Steffen Burkhardt, Peter Teufel, Erich Hermann und Markus Scholl präsentierte einen interessanten Streifzug durch die…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZAUBEREI UND KABARETT VERBUNDEN -- Kabarett mit Thomas Fröschle im Glasperlenspiel ASPERG

"Investigative Comedy vom Feinsten" präsentierte Thomas Fröschle im Glasperlenspiel, wobei er auf die Verwechslung mit "Äffle und Pferdle" gleich zu Beginn hinwies. Zauberkunst und Kabarett wurden…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche