Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Misere, die als Folge des Börsenkrachs von 1873 die österreichische Monarchie auf eine harte Probe stellte, bekommt die Strauß’sche Ausgelassenheit jedoch auch eine spöttische Note - das turbulente Verwechslungsspiel lässt die vornehme Gesellschaft im Gefängnis enden. 'Das eigentlich weitaus politischere Libretto musste daher auf Betreiben der kaiserlich-königlichen Zensurbehörde umgeändert werden.
Bis heute ist Die Fliedermaus die einzige Operette, die an der Wiener Staatsoper aufgeführt wird.
Gabriel von Eisenstein spielte seinem Freund Dr. Falke - den Bewohnern des Ortes seither besser bekannt als "Dr. Fledermaus" - einen fürchterlichen Streich. Auf dem Ball des Prinzen Orlofsky sieht der Verspottete seine Cahnce Rache zu nehmen. Geschickt spinnt er um seinen Freund, dessen Frau Rosalinde und deren Stubenmädchen Adele ein Netz aus Verwechslungen und falschen Namen. Der verheiratete von Eisenstein ist kurz davor eine Affäre mit einer "geheimnisvollen" Ungarin einzugehen, die sich prompt als dessen Frau entpuppt, Adele avanciert zur Schauspielerin und der Gefängnisdirektor, nach außen vorbildlicher Staatsdiener, verwandelt sich zu einem französischen Champagnerfreund. Am Ende löst Dr. Falke sämtliche Peinlichkeiten auf und schiebt zur Beruhigung aller die Schuld auf den König der Weine.
Operette in drei Akten nach Henri Meilhac und Ludovic Halévy
Musikalische Leitung: Stefan Diederich a.G.
Inszenierung: Stefanie Bertram
Ausstattung: Heike Mirbach a.G.