Nicht ohne Hintergedanken: Eisenstein blamierte Falke einst, als dieser ihn nach einem Maskenball im Fledermaus-Kostüm betrunken im Straßengraben übernachten ließ. Die von Falke eingefädelte Intrige nimmt ihren Lauf. Eisenstein trifft auf dem Ball nicht nur sein Stubenmädchen Adele, sondern verliebt sich auch noch in eine geheimnisvolle ungarische Gräfin – hinter der sich keine andere als seine Gattin Rosalinde verbirgt. Sie konnte das Stelldichein mit ihrem Verehrer, dem Tenor Alfred, nicht genießen, wurde Alfred doch an Stelle ihres Gatten verhaftet. Zu allem Überfluss freundet sich Eisenstein unbekannterweise auch noch mit dem Gefängnisdirektor an! Allein der 3. Akt, in dem der Gerichtsdiener Frosch seinen großen Auftritt hat, kann den Knoten entwirren...
Der Walzerkönig Johann Strauß (Sohn) schuf mit seiner „Fledermaus“ einen unübertroffenen Meilenstein im Genre Operette, wobei das Werk nicht nur durch mitreißende Tanzrhythmen besticht, sondern auch – trotz aller Komik – eindrucksvoll zwischenmenschliche Beziehungen skizziert.
Robert Lehmeier war nach einem Studium der Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie Assistent von Harry Kupfer an der Komischen Oper Berlin. Mit seinen Inszenierungen sorgt er seit einigen Jahren immer wieder für Aufsehen – darunter die Neufassung von Mozarts „Così fan tutte“ für zehn Männer an der Neuköllner Oper, die auch bei den Wiener Festwochen, am Schauspielhaus Hamburg, Gran Teatro del Liceu in Barcelona und in der Schweiz zu sehen war. Weitere Regiearbeiten führten ihn u. a. zu den Münchner Opernfestspielen, die er 2002 mit der Uraufführung von Hans-Jürgen von Boses „K-Projekt 12 / 14“ eröffnete, sowie in die Niederlande an die Nationale Reisopera.
Operette in drei Akten von Johann Strauß (Sohn)
Libretto von Carl Haffner und Richard Genée
nach der Komödie „Le Réveillon“ von Ludovic Halévy und Henri Meilhac
Musikalische Leitung Catherine Rückwardt
Inszenierung Robert Lehmeier
Bühne Harald Thor
Kostüme Tanja Hofmann
Lars Reichow wird in der Rolle des Froschs auf der Bühne des Staatstheaters Mainz zu sehen sein.