Rücksichtslos setzen sich die Geset-ze des Marktes durch und zahllose Menschen bleiben als Verlierer einer globalisierten Wirtschaft auf der Strecke. Das Heilsarmeemädchen Johanna Dark will sich damit nicht abfinden, sucht nach Gerechtigkeit und Humanität. Zu spät muss sie erkennen, mit Gott und guten Worten ist es nicht getan: „Es hilft nur Gewalt, wo Gewalt herrscht und es helfen nur Menschen, wo Menschen sind.“
Vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise entwarf Bertolt Brecht ein grandioses Gemälde vom großen Schlachten auf Chicagos Schlachthöfen und von großen Schlachten im Dickicht der Städte. Auch 50 Jahre nach dem Tod des Stückeschrei-bers hat dieses Meisterwerk nichts an Aktualität verloren.
Otto Schnelling, Schauspieler und Regisseur, inszenierte 2004 Brechts Stück „Leben des Galilei“ im Studio 99 des Theaters Oberhausen. Diese Produktion war eingeladen zum diesjährigen Brecht-Fest im Berliner Ensemble anlässlich des 50. Todestages Ber-tolt Brechts. Rückblickend schrieb die Theaterleitung des BE: „Ihre klare, spielerische, auf das brennende Thema des Stücks konzentrierte Aufführung setzte gleich zu Be-ginn unseres Festivals einen deutlichen Akzent: Brecht mit Bewusstsein gespielt, ist und bleibt ein zeitgenössischer Autor.“
Inszenierung: Otto Schnelling
Ausstattung: Beatrice von Bomhard
Musikalische Leitung: Rolf Donner
Mit: Claudia Fritzsche, Carmela De Feo, Linda Riebau, Franziska Weber; Nico Atceni, Torsten Bauer, Mohammad-Ali Behboudi, Nikolaus Benda, Rolf Donner, Marek Jera, Jan Kämmerer, Martin Müller, Martin Skoda, Hartmut Stanke, Michael Witte, Jeff Zach, Klaus Zwick