So freute man sich dann auch, als 1876 Richard Wagner seinen 14-stündigen Mythologie-Marathon “Der Ring des Nibelungen” in Bayreuth zur Uraufführung brachte. Der Buchmarkt wurde überschwemmt von Neuausgaben und Nacherzählungen des “Nibelungenliedes”. Man nannte seine Kinder nun Kriemhild, Ute, Gunther und natürlich Siegfried. Dieser ganze Taumel wurde dem Komponisten Oscar Straus irgendwann zu viel. Er war an dem berühmtberüchtigten Berliner Kabarett “Überbrettl” als Musiker engagiert, wo er den Satiriker Fritz Oliven, der sich Rideamus nannte, kennen lernte. Sie taten sich zusammen und schufen ein Werk, dass den ganzen Trubel um die Nibelungen und die hochkochende Begeisterung für Richard Wagners deutsches Operntum aufs Korn nahm. 1904 erlebten “Die lustigen Nibelungen” am Wiener Carl-Theater ihre Uraufführung. Und wie bei diesen beiden Autoren, denen der subversive Schalk im Nacken saß, nicht anders zu erwarten, ging es in diesem Werk äußerst vergnüglich zu. Zwar folgt die Handlung einigermaßen den Vorgaben aus dem Nibelungenlied, wenn Siegfried mit Hilfe seiner unüberwindlichen Kraft und seiner Tarnkappe
König Gunther hilft, die starke Brunhilde zur Frau zu gewinnen, doch jegliches nationales Pathos wird den bekannten Figuren ausgetrieben. “Die Lustigen Nibelungen” stellen den gelungen Versuch da, das satirisch-bissige Operettenmodell, mit dem Jacques Offenbach in Frankreich seinerzeit mit seinen Antikenparodien so erfolgreich war, auf deutsche Verhältnisse zu übertragen.
Musikalische Leitung : Jens Troester
Inszenierung : Kornelia Repschläger
Ausstattung : Matthias Moebius
Kostüme : Jürgen Westhoff
Chor : Gotthard Franke
Dramaturgie : Christoph Blitt
Gunther, König von Burgund : Andrew Costello
Ute, seine Mama : Daniella Böhm
Dankwart, sein Papa : Martin Schubach
Volker, Held : Sigurd Karnetzki
Giselher, Recke : Daniela Stuckstette
Kriemhild, minnige Maid : Katharina Wingen
Hagen, genannt der “grimme Hagen“, sein Onkel : Matthias Ehm
Von Siegfried, Drachentöter : Daniel Gundermann
Brünhild, Königin von Isenland : Larysa Molnárová
Ein Vogel : Urszula Rausch
Damen und Herren des Opernchores
Neubrandenburger Philharmonie
Matinee: 19.3._ 11 Uhr
weitere Vorstellungen im Landestheater:
Sa 1.4., Mo 17.4.(16 Uhr), Fr 21.4., Fr 26.5.,
Fr 9.6. _ jeweils 19:30 Uhr