Sie selbst war als junge Frau dem Todeslager entkommen. Jahre später begegnet die ehemalige SS-Aufseherin Lisa auf einer Schiffsreise einer Passagierin, in der sie die damals internierte Marta erkennt. Für Lisa dringt schlagartig die sorgfältig verschwiegene Vergangenheit in die angestrengt befriedete Gegenwart ein und ruft ihr ihre Rolle im KZ in Erinnerung: Damals versuchte sie Marta zu ihrem Spielball zu machen, um sie schließlich doch dem Tod auszuliefern.
Basierend auf der autobiografischen Novelle der polnischen Autorin Zofia Posmysz vollendete Mieczysław Weinberg 1968 seine heute bekannteste Oper über Verdrängung, Schuldgefühle und den Umgang mit der eigenen Vergangenheit. Erst 2006 fand die Uraufführung dieses Werkes statt, das in so klaren Bildern und Worten die Schrecken des Konzentrationslagers vorführt, wie sie bisher kaum in einem Bühnenstück dargestellt wurden. In die intensive Atmosphäre von Weinbergs dunklen, zwölftönigen Orchesterklängen brechen wie Hoffnungsschimmer lyrische Passagen, die von der Vergangenheit und dem Leben nach Auschwitz erzählen – einem Leben, das die meisten Gefangenen nicht mehr erfahren sollten. Was überdauert, sind die Erinnerungen an die Ermordeten, auf denen Weinberg ein eindringliches Mahnmal gegen das Verschleiern und Vergessen errichtet.
Oper in zwei Akten, acht Bildern und einem Epilog von Mieczysław Weinberg Libretto von Alexander Medwedew nach der gleichnamigen Novelle von Zofia Posmysz
Mehrsprachig mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung Christoph Gedschold
Inszenierung Anselm Weber
Szenische Einstudierung Corinna Tetzel
Bühnenbild Katja Haß
Kostüme Bettina Walter
Licht Olaf Winter
Video Bibi Abel
Chor Jörn Hinnerk Andresen
Dramaturgie Norbert Abels
Lisa Christina Bock
Walter Jürgen Müller
Marta Barbara Dobrzanska
Tadeusz Markus Butter
Katja Emily Dorn
Krystina Ewa Zeuner
Vlasta Lucie Ceralová
Hannah Anna Borucka
Yvette Larissa Wäspy
Bronka Franziska Gottwald
Alte Sabine Brohm
Erster SS-Mann Matthias Henneberg
Zweiter SS-Mann Michael Eder
Dritter SS-Mann Tom Martinsen
Älterer Passagier André Eckert
Oberaufseherin Angela Liebold
Kapo Hannelore Koch
Steward Timothy Oliver
Sächsischer Staatsopernchor Dresden
Sächsische Staatskapelle Dresden
Eine Kooperation mit der Oper Frankfurt
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