Das Stück um die beiden ungleichen Brüder Karl und Franz Moor, die mit unterschiedlichen Mitteln um die Liebe ihres Vaters kämpfen, gilt als Vorbote der Revolution in Europa. Schillers Jugendwerk steckt voll radikaler Zeit- und Herrschaftskritik, der Autor schrieb es nicht zuerst als literarisches Werk, sondern vielmehr als politische Willensbekundung und als Manifest. Nicht umsonst lautet das Motto des Stückes „in tyrannos“.
Regisseur Volker Lösch begibt sich jetzt in Bremen auf die Suche nach den Resten des revolutionären Potentials in der Gesellschaft. Circa 30 Interviews haben er und Dramaturgin Gesine Schmidt mit jungen Bremerinnen und Bremern, die sich mit den heutigen politischen Verhältnissen nicht abfinden wollen und gegen das System aufbegehren, geführt. Deren Kommentare werden aufgezeichnet und in die Stückfassung eingefügt. Die Wahl Bremens für dieses Projekt erfolgt dabei nicht zufällig. Regisseur Volker Lösch betont die linke Tradition, ausgehend von der 68er-Bewegung bis hin zur Partei „Die LINKE“, die in Bremen erstmals in ein westdeutsches Landesparlament gewählt wurde.
Mitglieder des Schauspielensembles, Schauspielstudenten aus Hannover, Mitspieler der Jungen Akteure und andere junge Menschen aus Bremen werden als Chor der „Bremer Räuber“ das Theater am Goetheplatz für sich erobern und Schillers flammenden Appell 2010 in Bremen wiederholen.
Besetzung: Siegfried W. Maschek, Sven Fricke, Michael Pietsch, Varia Linnéa Sjöström, Jan Jaroszek, Marie Kristien Heger, Parbet Chugh, Niklas Herzberg, Walter Schmuck, Ibrahim El-Akramy, Karla Sengteller, Julia Kässner, Tim Schmersow, Leroy Stocker, Alexander Meierling, Daniel Tautz
Weitere Vorstellungen: 28. Februar
11., 12., 19., 21. und 24. März