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"Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade" von von Peter Weiss im Deutschen Theater Berlin"Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats dargestellt durch die..."Die Verfolgung und...

"Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade" von von Peter Weiss im Deutschen Theater Berlin

PREMIERE 27. November 2016 19.00,

B-PREMIERE 28. November 2016 19.30, 19.00 Einführung - Saal. -----

An der Konfrontation von Marquis de Sade und dem Wortführer der französischen Revolution Jean Paul Marat interessiere ihn der Konflikt zwischen dem äußersten Individualismus und der Idee einer politisch-sozialen Umwälzung, so Peter Weiss über sein 1965 uraufgeführtes Stück.

Zu welchen Extremen der Individualismus sich entwickelt, hatte er damals kaum ahnen können und gleichzeitig nicht, wie radikal sich damit die Frage der gesellschaftlichen, politischen und religiösen Zugehörigkeit stellt.

Doch nicht nur das Spannungsfeld zwischen Individualismus und politischer Bewegung beschäftigt Peter Weiss in Marat/Sade. Zentral ist auch das Verhältnis zur Gewalt. Bezeichnenderweise tut sich sein Marquis de Sade, Namenspatron des "Sadismus", mit der realen Anwendung von Gewalt schwerer als der Ideologe Jean Paul Marat. Das Spektrum der Gewaltformen umfasst dabei nicht nur Staatsterrorismus, Säuberungen, Kriege und die pervertierten Gewaltanwendungen der Folter, sondern auch die Gewalt der Straße.

Was zu der vielleicht aktuellsten Frage führt, die Peter Weiss, der am 8.11.2016 hundert Jahre alt geworden wäre, mit seinem Stück stellt: Wer ist das Volk? Welches Maß an Mündigkeit ist ihm zuzutrauen, welche Gefahren der Manipulation und des Rückfalls in Barbarei bestehen? Und in welchem Dilemma zwischen Fortschritt und Rückschritt steht damit die Demokratie?

Regie Stefan Pucher

Bühne Barbara Ehnes

Kostüme Annabelle Witt

Musik Christopher Uhe

Video Meika Dresenkamp

Künstlerische Leitung des Chors Christine Groß

Coaching Puppen Jochen Menzel

Dramaturgie John von Düffel

Licht Matthias Vogel

Maske Andreas Müller

Felix Goeser Marquis de Sade

Daniel Hoevels Jean Paul Marat

Michael Goldberg Simonne Evrard, seine Frau

Katrin Wichmann Charlotte Corday

Bernd Moss Duperret, Liebhaber Cordays

Benjamin Lillie Jacques Roux, ehemaliger Priester

Anita Vulesica Ausrufer / Direktor Coulmier

Chikara Aoshima, Michael Mühlhaus Musiker

Johanna Meinhard, Tabitha Frehner, Victor Tahal, Viktor Nilsson, Johannes Nussbaum, Thomas Prenn, Mascha Schneider, Sonja Viegener, Daniel Séjourné, Juno Zobel

Chor

mit englischen Übertiteln

3. Dezember 2016 20.00

mit englischen Übertiteln

10. Dezember 2016 20.00

mit englischen Übertiteln

21. Dezember 2016 19.30

19.00 Einführung - Saal

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