Was passiert, wenn ein Familienmitglied ausfällt und wie geht der Rest
der Familie damit um? Wie kann man leben, wenn man sich selbst nicht begreift? Lässt sich Kontakt zu einem Menschen herstellen, der einem fremd
geworden ist? Mit der Verwandlung Gregor Samsas in einen Käfer erprobt
Franz Kafka die Dynamik von Machtstrukturen und beschreibt das Menschsein
als einen Zustand grundlegender Entfremdung von sich selbst und den
Mitmenschen.
Als Insekt in sein Zimmer gesperrt, verbringt Gregor, der bisher für den finanziellen Unterhalt der Familie gesorgt hatte, seine Tage im Gefühl der Nutzlosigkeit und Isolation. Der gefürchtete Vater straft den Sohn psychisch und körperlich für die Zumutung, die er darstellt, während die Mutter Gregor zwar nicht aufgeben will, aber den Anblick des zum Käfer gewordenen Sohnes nicht erträgt. So ist es die jüngere Schwester, die sich um Gregor kümmert. Aber auch die liebevolle geschwisterliche Beziehung verändert sich, als Grete zunehmend Gregors alten Platz einnimmt.
Die junge Regisseurin Nina Mattenklotz hat sich für das Schauspielhaus Zürich der VERWANDLUNG angenommen. Ihre Inszenierung ist ab dem 8. Januar in der Kammer des Pfauen zu sehen. Nina Mattenklotz wurde 1980 in Gütersloh geboren. Nach dem Studium der Medienkultur nahm sie ein Regiestudium an der Hamburger Theaterakademie auf, das sie 2008 abschloss. Mit in ihrer Studienzeit entstandenen Inszenierungen wurde sie zu Theaterfestivals eingeladen, so z.B. mit „Third Life“ von Tim Staffel sowie „Nase“ von Anja Hilling zum Heidelberger Stückemarkt 2008. Am Schauspielhaus Wien inszenierte sie „Die Eisvögel“ von Tina Rahel Völcker und 2009 die deutschsprachige Erstaufführung von Brian Draders „Frank (und frei)“ am Theater Magdeburg.
DIE VERWANDLUNG
nach der Erzählung von Franz Kafka
Mit:
Franziska Machens
Sean McDonagh
Nicolas Rosat
Cathrin Störmer
Regie Nina Mattenklotz
Bühnenbild Silke Rudolph
Kostüme Lena Hiebel
Lichtdesign Adrian Fry
Dramaturgie Katja Hagedorn
Weitere Vorstellungen in der Kammer des Pfauen:
10. Januar, 19.30 Uhr
11./ 14./ 16./ 19./ 20./ 21./ 23./ 28./ 29. Januar, jeweils 20.30 Uhr
weitere Vorstellungen im Februar und März sind in Planung