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Düsseldorfer Schauspielhaus: Come together digital: live aus dem Bühnenbild von "Kleiner Mann - was nun?"

Donnerstag, 18. Februar 2021 um 17:30 bis 19:00 Uhr

Come together digital rund um das Bühnenbild der neuen Inszenierung von »Kleiner Mann – was nun?« — Live als Zoom-Meeting aus dem Bühnenbild der Produktion – mit Bühnenbildner Karoly Risz und Schauspieler Sebastian Tessenow

— Info und Anmeldung unter: info@dhaus.de – Die Teilnahme ist kostenfrei.

Copyright: David Young

Wie entsteht eigentlich ein Bühnenbild? Wer denkt sich das aus? Und wer baut es? Ist es schon fertig, wenn die Proben beginnen? Wie steht es in Beziehung zum Stoff der Inszenierung wie und zu den Schauspieler*innen? Was ist besser für das Spiel, ein leerer Raum oder eine konkrete Umgebung? Steht eine Bühne als Kunstwerk für sich oder ist sie sogar Mitspielerin im Ensemble?

Für die Inszenierung von Falladas »Kleiner Mann – was nun?«, die gerade in der Regie von Tilmann Köhler im Großen Haus des Düsseldorfer Schauspielhauses entsteht, hat Bühnenbildner Karoly Risz ein großes Rad entworfen. Das Rad hat innen einen Durchmesser von 7,5 Metern und lässt sich durch Körpergewicht und Muskelkraft antreiben. Wie ist Karoly Risz auf die Idee zu diesem Bühnenbild gekommen? Wie ist es für Schauspieler Sebastian Tessenow, in diesem Bühnenbild zu proben?

In einem Zoom-Gespräch live aus dem Bühnenbild sprechen Bühnenbildner Karoly Risz und Schauspieler Sebastian Tessenow über ihre Arbeit an und mit dem Bühnenbild. Und das Bühnenbild selbst wird natürlich auch in Aktion treten.

Zugangsdaten zum Live-Gespräch auf Zoom über info@dhaus.de.

Interessierte Zuschauer*innen können auch Fragen stellen oder schauen Sie einfach zu.

Karoly Risz, in Dresden geboren, absolvierte zunächst eine Ausbildung in den Theaterwerkstätten der Sächsischen Staatstheater und war an der Semperoper als Bühnentechniker angestellt. Daran schloss sich ein Studium im Fach Bühnen- und Kostümbild an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden an. Seit 2005 ist er als selbstständiger Bühnenbildner tätig. Engagements führten ihn u. a. an das Schauspiel Hannover, an das Maxim Gorki Theater und das Deutsche Theater in Berlin, ans Deutsche Schauspielhaus Hamburg, das Theater Basel und an die Oper Frankfurt. Eine kontinuierliche Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Regisseur Tilmann Köhler, mit dem er auch internationale Produktionen in Taiwan, Korea, Brasilien und der Slowakei realisierte. Am Düsseldorfer Schauspielhaus entstanden in Zusammenarbeit mit Köhler die Bühnenbilder für »Das Versprechen« von Friedrich Dürrenmatt, »Stützen der Gesellschaft« von Henrik Ibsen und »Coriolan« von William Shakespeare sowie jetzt »Kleiner Mann- was nun?« von Hans Fallada, ebenfalls in der Regie von Tilmann Köhler.

Kleiner Mann – was nun? – von Hans Fallada –  Schauspielhaus, Großes Haus, Premiere in Vorbereitung

Die Weltwirtschaftskrise lässt die Zahl der Arbeitslosen in die Höhe schnellen, Armut und finanzielle Not grassieren, und die Angst um die eigene Existenz greift um sich. In dieser Zeit schreibt Hans Fallada 1932 seinen Erfolgsroman um den kleinen Angestellten Pinneberg und spricht damit den Menschen seiner Zeit aus der Seele. Die Liebesgeschichte wurde zum Best- und Longseller, erlebte bisher 45 Auflagen, wurde in zwanzig Sprachen übersetzt und berührt Leser*innen bis heute.

»Anfang zweiter Monat.« Damit beginnt völlig überraschend der neue Lebensabschnitt des jungen Paares Johannes Pinneberg und Emma Mörschel, genannt Lämmchen. Die große Liebe verspricht das große Glück, die beiden heiraten kurz entschlossen und freuen sich auf den Murkel. Dass das Gehalt wohl nicht zum Leben reichen wird, blenden sie erst mal aus. Doch wie viel Druck, Angst und Demütigung kann ein Mensch ertragen? Pinneberg hangelt sich von einer prekären Anstellung zur nächsten Entlassung, dem immer drohenden sozialen Abstieg entgegen. Der Murkel ist herrlich, Emma ist die beste Frau auf der Welt, und doch findet der kleine Mann keinen Platz in der Gesellschaft. »Sie werden schon sehen, was die in zwei Jahren aus meinem Mann gemacht haben«, wird Emma am Ende des Stücks sagen, wenn Johannes nach seiner Anstellung auch seine Würde verloren hat, »es wäre nicht nötig gewesen, dass sie so auf ihm rumgetrampelt haben.«

»Was nun?« Diese Frage lässt Fallada im Roman offen. Historisch wurde sie mit der Machtergreifung und dem Siegeszug des Nationalsozialismus beantwortet, möglich ist aber auch, dass die Geschichte nach Emmas Überzeugung ausgeht: Unerschütterlich glaubt sie an die Liebe und daran, dass es irgendwann wieder aufwärtsgeht.

Regie führt Tilmann Köhler, der zuletzt in Düsseldorf Shakespeares »Coriolan« auf die Bühne gebracht hat und gerade mit seiner Inszenierung von Thomas Freyers »Stummes Land« (Staatsschauspiel Dresden) zu den Mülheimer Theatertagen 2021 eingeladen wurde.

Mit: André Kaczmarczyk, Lea Ruckpaul, Sebastian Tessenow
Regie: Tilmann Köhler, Bühne: Karoly Risz, Kostüm: Susanne Uhl, Musik: Matthias Krieg, Dramaturgie: Felicitas Zürcher

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