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WARTEN AUF HEUTE in der Oper Frankfurt - drei Werke von Arnold Schönberg (1874-1951) und ein Liederzyklus von Frank Martin

Premiere Sonntag, 16. Januar 2022, um 18.00 Uhr im Opernhaus

Ein Mann, eine Frau. Die Ehe, der Alltag, das Leben. In einer Kombination von vier Werken Arnold Schönbergs und Frank Martins beleuchtet Regisseur David Hermann Fragen an die vergehende Zeit und die Entwicklung zweier durch die Ehe miteinander verbundener Individuen.

Copyright: Barbara Aumüller

Schönbergs 1930 in Frankfurt uraufgeführter Einakter Von heute auf morgen exponiert auf humoristisch-heitere Weise ein Ehepaar und dessen Reflektion über das eigene Verhältnis. Für die Zeitoper typische Stilelemente wie amerikanische Tanzmusik und Jazz verbinden sich dabei mit der von Schönberg entwickelten Zwölftonmethode – seinem persönlichen Rüstzeug auf dem Weg in die Moderne.

Kaum ein anderes Medium markiert diese Moderne so deutlich wie der Film. 1929 schreibt Schönberg im Auftrag des Heinrichshofen’s Verlag seine Begleitmusik zu einer Lichtspielszene unter dem Motto »Drohende Gefahr, Angst, Katastrophe«. Für das Paar in David Hermanns Inszenierung bedeutet dies die Auflösung
des Gemeinsamen …

Das vielfarbige Seelen-Kaleidoskop eines Mannes am Ende seines Lebens bringt der Schweizer Frank Martin in seinen Sechs Monologen aus »Jedermann« von 1943/49 zum Klingen. Ein Zyklus, der stets der Tonalität verpflichtet bleibt und dessen Text auf die bekannte Tragödie Hugo von Hofmannsthals zurückgeht. Martin hört darin sowohl »die schlichte Sprache der uralten menschlichen Ängste« als auch »die Sprache, in der uns das Evangelium die Erlösung durch die Liebe lehrt«.

Diverse Abstufungen angsttraumatischer Zustände und menschlicher Emotionen durchlebt jene Frau, die in Schönbergs Monodram Erwartung (1909) auf der Suche nach ihrem Geliebten durch den nächtlichen Wald irrt. Ein nahezu psychoanalytisch-protokollarischer Einakter, dessen Libretto aus der Feder der angehenden Ärztin Marie Pappenheim stammt. Mit seiner expressiven Ausdrucksfreiheit in Text und Musik sprengt er die Grenzen des damals Erwartbaren und atmet den undurchdringlichen, bangen Seelenzustand der Einsamkeit – die Kenngröße eines alten wie neuen Heute?

Von heute auf morgen
Oper in einem Akt von Arnold Schönberg

Begleitmusik zu einer Lichtspielszene
von Arnold Schönberg

Sechs Monologe aus „Jedermann“
Liederzyklus für Bariton und Orchester von Frank Martin

Erwartung
Monodram in einem Akt von Arnold Schönberg  
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln  

Musikalische Leitung: Alexander Soddy; Inszenierung: David Hermann
Mitwirkende  Von  heute  auf  morgen:  Elizabeth  Sutphen  (Ehefrau),  Sebastian  Geyer  (Ehemann),
Juanita Lascarro (Freundin), Brian Michael Moore (Sänger)
Mitwirkende Begleitmusik zu einer Lichtspielszene: Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Mitwirkender Sechs Monologe aus „Jedermann“: Johannes Martin Kränzle (Jedermann)
Mitwirkende Erwartung: Camilla Nylund (Eine Frau)

Weitere Vorstellungen: 20., 23. (18.00 Uhr), 28., 30. (15.30 Uhr) Januar, 2., 5. Februar 2022
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr

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