Zwei ihrer Protagonisten, Robespierre und Danton, sind zu Feinden geworden über der Frage, ob der Staatsterror als »Offenbarung der Tugend« (Robespierre) zu rechtfertigen ist. Danton unterliegt und wird zusammen mit seinen Anhängern vom Revolutionstribunal auf die Guillotine geschickt.
Vierzig Jahre später seziert der 21-jährige Medizinstudent und polizeilich bespitzelte Staatsfeind Georg Büchner in Darmstadt das Material der glorreichen Französischen Revolution. Er erhofft sich Gewissheiten über den Lauf der Geschichte und die Rolle, die ein einzelner Mensch darin spielen kann oder muss. Das Stück, das daraus entsteht, „Dantons Tod“, ist alles andere als revolutionäre Propaganda. Im grimmigen Humor und den dunkel funkelnden Sätzen seines Titelhelden spiegelt es Büchners eigene Angst vor Repression und Tod und ist darüber hinaus die anatomische Darstellung einer Revolution, in der individueller Glücksanspruch und Gesellschaftsvertrag in Konkurrenz geraten. Seiner Zeit weit voraus, wurde es erst 1902 uraufgeführt.
Inszenierung Peter Eschberg
Bühne Hans Hoffer
Kostüme Zwinki Jeannée
Musik Henning Beckmann
Dramaturgie Stephan Wetzel
Mit Miguel Abrantes Ostrowski, Robert Joseph Bartl, Guntram Brattia, Marie-Therese Futterknecht, Rainer Galke, Petra Kalkutschke, Michael Lucke, Katrin Röver, Wolfram Rupperti, Janina Sachau, Götz Schulte u. a.