Die letzten Vorstellungen der Inszenierung von Michał Borczuch sind noch am 26. Juni (Theatertag!), am 29. Juni und - zum letzten Mal - am 4. Juli (mit einer Einführung um 19 Uhr) zu sehen.
Die Heldinnen Swetlana Alexijewitschs sind Frauen, die als junge Mädchen in Sommerkleidern und Absatzschuhen in den Krieg gezogen sind, um ihre Heimat zu verteidigen. Im Kampf fanden sie nichts Heroisches. Sie begegneten den Menschen und erlebten sie als Bestien. Wenn man diesen Frauen zuhört – Frauen vom Land und aus der Stadt, einfachen und gebildeten, Frauen, die Verwundete retteten, und Frauen, die schossen – dann erkennt man, dass es noch einen Krieg gibt, den Krieg nach dem Krieg, in dem sie des Lügens bezichtigt und wie Verräterinnen und Huren behandelt werden.
Swetlana Alexijewitsch hat diese Geschichte, die weibliche Geschichte des Krieges, aufgeschrieben. Das 1985 in der damaligen Sowjetunion erschienene Buch, mit dem die Autorin sofort bekannt wurde, umfasst Hunderte von authentischen Interviews mit Soldatinnen, Scharfschützinnen, Sanitäterinnen, Pilotinnen, Partisaninnen, aber auch einfachen Wäscherinnen, Köchinnen hinter der Frontlinie. Die weißrussische Autorin ist heute die konsequenteste und eine der bedeutendsten Vertreterinnen der Protokoll-Literatur. Sie wurde mehrfach für ihre engagierte Dokumentarprosa ausgezeichnet. Seit der Diktator Lukaschenko an der Macht ist, ist in Weißrussland kein Buch mehr von ihr erschienen.