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Düsseldorfer Schauspielhaus: Zwei Premieren zur Eröffnung der neuen Spielzeit

Der Fall der Götter

nach Nicola Badalucco, Enrico Medioli und Luchino Visconti

Premiere 19. September 2008, Großes Haus

 

Eines langen Tages Reise in die Nacht

von Eugene O’Neill

Premiere 20. September 2008, Kleines Haus

 

 

1. Der Fall der Götter

nach Nicola Badalucco, Enrico Medioli und Luchino Visconti

Februar 1933: Stahlwerkbesitzer Joachim von Essenbeck feiert im Kreis seiner Familie seinen 70. Geburtstag. Es wird sein letzter sein, denn allen Familienmitgliedern, die nicht mit den Nazis kollaborieren, droht der Tod. Angestiftet von SS-Offizier Aschenbach wird er von seinem Geschäftsführer Bruckmann erschossen. Bruckmann wird Generaldirektor der Stahlwerke, die damit vollständig von den Nationalsozialisten abhängig werden. Der Sohn des Seniorchefs, Konstantin, wird von der SS ausgeschaltet. Bleibt der Enkel Martin, dessen Hass auf Bruckmann wiederum von Aschenbach instrumentalisiert wird, um sich seines inzwischen lästig gewordenen Mitstreiters zu entledigen.

„Der Fall der Götter“ erzählt über drei Generationen hinweg das Panorama einer Familie im Bann von Kapital und Macht. Visconti erforscht die Mechanik von Machtgier und Leidenschaft im Zeichen eines totalitären Systems und erzählt eindringlich vom politischen Opportunismus eines global agierenden Konzerns.

 

Inszenierung Karin Henkel

Bühne Henrike Engel

Kostüme Klaus Bruns

Musik Cornelius Borgolte, Beat Halberschmidt

Dramaturgie Christoph Lepschy

 

Mit Guntram Brattia, Rainer Galke, Nadine Geyersbach, Bernd Grawert, Juliane Köhler, Kathleen Morgeneyer, Ilja Niederkirchner, Heiko Raulin, Götz Schulte

 

2. Eines langen Tages Reise in die Nacht

von Eugene O’Neill

 

Eine Welt bricht zusammen und keiner will es bemerken. Ein Tag im August: Die Söhne von Mary und James Tyrone, Jamie und Edmund, besuchen ihre Eltern in einem Sommerhaus nahe der Küste Neuenglands. Anlass ist Marys zunehmend Besorgnis erregender Gesundheitszustand. Edmund, der jüngere Sohn, ist ebenfalls krank. Er leidet an Schwindsucht – was Vater und Bruder vor ihm und der Mutter zu verheimlichen suchen. Unter der scheinbar fröhlichen Oberfläche eines Familientreffens brechen alte Konflikte auf, lang zurückliegende Verletzungen werden wieder aufgerissen, Abhängigkeiten und enttäuschte Erwartungen verhandelt. Mit aggressiven Vorhaltungen, quälenden Selbstvorwürfen, aber auch mit immer wieder aufflackernder Anteilnahme und Zuneigung werden die Kränkungen der Vergangenheit noch einmal durchlitten.

„Eines langen Tages Reise in die Nacht“ ist die tragische Seelenanalyse einer Familie. Gefördert durch die Körber-Stiftung, Hamburg

 

Inszenierung Julia Hölscher

Bühne Anna Börnsen

Kostüme Veronika Bleffert

Musik Tobias Vethake

Dramaturgie Martin Hammer, Joachim Klement

 

Mit Michael Abendroth, Lisa Arnold, Daniel Nerlich, Thiemo Schwarz, Susanne Tremper

 

 

 

 

 

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