Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Edward Albees „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ im Theater Essen Edward Albees „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ im Theater Essen Edward Albees „Wer hat...

Edward Albees „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ im Theater Essen

Premiere am Freitag, dem 9. Oktober 2020, 19:30 Uhr, im Essener Grillo-Theater.

Als erste Premiere der neuen Spielzeit im Essener Grillo-Theater kommt ein Stück auf die Bühne, das seine weltweite Berühmtheit zum großen Teil einer Verfilmung aus dem Jahr 1966 verdankt: In dem Streifen von Mike Nichols spielen Elizabeth Taylor und Richard Burton ein Ehepaar, das sich einen unglaublichen, alkoholgeschwängerten nächtliche Schlagabtausch liefert. Seine Uraufführung erlebte „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ bereits vier Jahre zuvor im New Yorker Billy Rose Theatre, und mit diesem Stück gab sein Autor Edward Albee dem amerikanischen Theater eine ganz neue Richtung: Diese eheliche Zimmerschlacht wurde zum Sinnbild für unerfüllte Träume, Lebenslügen und verlorene Illusionen einer ganzen Generation.

 

Copyright: Matthias Jung

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen George (46) und seine Frau Martha (52), zwei kampferprobte Gegner: Seit über 20 Jahren sind der erfolglose Geschichtsprofessor und die Tochter des Universitätspräsidenten miteinander verheiratet, doch noch längst sind nicht alle Schlachten geschlagen. Und nie kämpft es sich besser als vor Zuschauern, besonders wenn diese so attraktiv sind wie der ehrgeizige junge Biologieprofessor Nick, der neu an der Uni und nur zu gern bereit ist, zu später Stunde private Kontakte zur Tochter seines Chefs zu knüpfen. Als sie Marthas Einladung annahmen, konnten allerdings weder Nick noch „seine Süße“ ahnen, dass aus dem harmlosen nächtlichen Schlummertrunk unter Kollegen ein gnadenloser Kampf auf Leben und Tod werden würde. Ob gewollt oder ungewollt, in dieser Nacht läutet Martha die finale Runde ein …

Die Idee zum Titel für sein Stück bekam Pulitzer-Preisträger Edward Albee übrigens in einer New Yorker Bar: Hier entdeckte er um 1953/54 den Satz „Who’s afraid of Virginia Woolf?“, der von einem anonymen Schmierfink mit Seife auf einen Spiegel geschrieben worden war. Für das Schauspiel Essen inszeniert Regisseur Karsten Dahlem dieses packende Kammerspiel; die Übersetzung stammt von Alissa und Martin Walser. Diese Inszenierung wird gefördert von der Sparkasse Essen.

Es spielen: Ines Krug (Martha), Jan Pröhl (George), Lene Dax (Süße), Alexey Ekimov (Nick).

Bühne und Kostüme: Inga Timm, Musik und Musiker bei den Vorstellungen: Hajo Wiesemann, Dramaturgie: Carola Hannusch.

Karten unter 0201/81 22-200 oder online über www.schauspiel-essen.de
Nächste Folgetermine: 21, 23., 24. Oktober; 18., 19., 20. Dezember. Eintritt: € 14,00 / € 25,00.
Die Theater und Philharmonie Essen (TUP) weist darauf hin, dass es aufgrund eines veränderten Infektionsgeschehens zu kurzfristigen Absagen und Spielplanänderungen kommen kann. Alle Zuschauerinnen und Zuschauer sollten sich vor ihrem Theaterbesuch unter www.schauspiel-essen.de erkundigen, ob die Vorstellung auch tatsächlich stattfindet.

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑