Der Begriff der „Musen“ im Titel der diesjährigen Neubeurer Woche erinnert an den Reigen der Künste, die sich die Griechen als Töchter der Mnemosyne, der Erinnerung, vorgestellt haben. Im Begriff der „Muse“ zogen sie die Kunst und die Frau in Eins zusammen. Die Neubeurer Woche 2013 beschäftigt sich mit der sich um die Jahrhundertwende radikal veränderten Rolle der Frau in Kunst und Gesellschaft. Hofmannsthal und Strauß sollten vor allem mit ihren großen Frauenfiguren Erfolg haben: mit „Elektra“,
Es liest die österreichische Autorin und Georg-Büchner-Preisträgerin Friederike Mayröcker in Kooperation des Münchner Literaturhauses mit der Neubeurer Woche aus neuer Prosa und die Sopranistin Susanne Bernhard wird am Eröffnungsabend die großen Frauenarien aus den Strauß-Opern singen.
In Neubeuern lenkt man also den Blick auf die Frau in der Literatur, auf der Bühne und im Atelier und erinnert an die mutigen Protagonistinnen der Zeit. In den historischen Gästebüchern des Schlosses Neubeuern finden sich Einträge zur Schriftstellerin und politischen Aktivistin Annette Kolb, die zentral in der Runde der Neubeurer „Musen“ steht, zur Grande Dame der europäischen Salons Helene von Nostitz und zur avantgardistischen Wiener Tänzerin Grete Wiesenthal. Eine Ausstellung über das Schaffen der heute wiederentdeckten Malerinnen Clara von Rappard, Ilka von Fabrice und Luise Begas-Parmentier, die alle in den historischen Gästebüchern des Schlosses malten, beleuchtet den Pioniergeist der Künstlerinnen um 1900.
Als Höhepunkt der Neubeurer Woche 2013 wird das zu seiner Zeit für heftige Diskussion sorgende Drama “Elektra” von Hugo von Hofmannsthal – das Paradestück über die Hysterikerin – in einer Inszenierung des Vorarlberger Landestheaters unter der Regie von Dirk Diekmann auf die Neubeurer Bühne gebracht.
Es spielen: Adelheid Bräu(Elektra), Maria v. Bismarck(Klytämnestra), Steffi Staltmeier(Chrysothemis), Max Laprell(Orest), Dirk Diekmann(Ägisth).
Das Landestheater ist zum dritten Mal zu Gast bei der Neubeurer Woche.