"Der Turm" ist ein großangelegtes Gesellschaftspanorama der untergehenden
DDR aus der Sicht einer bürgerlichen Dresdner Familie. Es ist die Welt eines
vornehmen alten Villenviertels, dessen Bewohner sich mit humanistischer
Bildung, Kunstsinn und distanzierter Ironie gegen die Zumutungen des Systems abschotten. Christian, der Sohn des Chirurgen Richard Hoffmann, erlebt dort eine behütete Kindheit. Auf der Internatsschule begegnet ihm nicht nur die erste Liebe, sondern zum ersten Mal auch der Zwang zur Anpassung. Und als er als Panzerkommandeur der Nationalen Volksarmee einen Unfall verschuldet, lernt er die dunkelsten Seiten des Sozialismus kennen.
Uwe Tellkamps Roman, der autobiografische Züge trägt, wurde mit dem
Deutschen Buchpreis 2008 ausgezeichnet und gilt als die komplexeste
Schilderung der späten DDR. 2004 erhielt Tellkamp den Ingeborg-Bachmann-Preis.
John von Düffel ist Autor zahlreicher Theaterstücke, Romane und Essays. Er
wurde mehrfach für sein literarisches Schaffen ausgezeichnet (u.a. mit dem
Aspekte-Literaturpreis 1998). Seine Theateradaptionen von Thomas Manns
„Buddenbrooks“ und „Joseph und seine Brüder“ wurden von der Theaterkritik
einhellig gelobt.