Wie ist eine Gesellschaft beschaffen, in der ein Politiker zum Heilsbringer stilisiert wird? Ist es das Bedürfnis, sich reinzuwaschen? Wovon? Doch wozu verpflichtet die Verehrung? Und was steckt hinter der Projektion? Evita Perón – Kämpferin für Frauenrechte und Ikone der Armen oder populistische Agitatorin? Heilige oder Heuchlerin? Heldin oder Antiheldin?
Evita ergründet Glamour und Charisma der schillernden Eva Perón, beschreibt ihren Weg von der tristen Heimatstadt Junín in die Weltstadt Buenos Aires, ihren Aufstieg vom unehelichen Kind zur Primera Dama Argentiniens bis zu ihrem frühen Krebstod. Aus der trauernden Menge tritt einer heraus, der beobachtet, kommentiert, anklagt: Der argentinische Student Che verbindet Episoden aus Eva Peróns Leben, ist Gegengewicht und Gesprächspartner. Che Guevara, Symbolfigur wie Evita, wird ihr kontrastierend gegenübergestellt.
Mit Evita landeten Tim Rice und Andrew Lloyd Webber nach „Jesus Christ Superstar“ ihren zweiten Welterfolg. Das Musical wurde zuerst als Schallplattenaufnahme vorgestellt; Songs wie „Another Suitcase in Another Hall“ und „Don’t Cry for Me, Argentina“ eroberten die Hitparaden bereits vor der Uraufführung 1978. Danach lief Evita mehrere Jahre überaus erfolgreich in London und New York und wurde mit sieben Tony Awards ausgezeichnet.
Liedtexte von Tim Rice
Musik von Andrew Lloyd Webber
Deutsch von Michael Kunze
Musikalische Leitung Kai Tietje
Inszenierung Stefan Huber
Bühnenbild Harald B. Thor
Kostüme Susanne Hubrich
Choreinstudierung Granville Walker
Dramaturgie Wiebke Mitza
Choreographie Eric Rentmeister
Eva Duarte, spätere Perón Ann Mandrella
Che Serkan Kaya
Juan Perón Hannes Brock
Augustin Magaldi Markus Schneider, Eric Rentmeister
Peróns Geliebte Patrizia Margagliotta
Evitas Mutter Maria Hiefinger
Musical Ensemble Damen Patrizia Margagliotta, Daniela Grubert, Maika Wüscher, Maja Pihler
Musical Ensemble Herren Matthias Beurer, Maik Heinze, Jason Sherri, Julian Sylva, Markus Schneider, Arthur Büscher, Jochen Schaible, Til Nau