Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Faust. Der Tragödie erster Teil von Johann Wolfgang GoetheFaust. Der Tragödie erster Teil von Johann Wolfgang GoetheFaust. Der Tragödie...

Faust. Der Tragödie erster Teil von Johann Wolfgang Goethe

Premiere: Samstag, 23. Februar 2008, 19.30 Uhr, Großes Haus der Städtischen Bühnen Münster

Mit der Premiere von „Faust. Der Tragödie erster Teil“ startet im Februar eine längerfristigen Beschäftigung des Schauspiels der Städtischen Bühnen mit Goethes Faust, die ihre Fortsetzung in der Inszenierung von „Faust. Der Tragödie zweiter Teil“ im Frühjahr 2009 finden wird.

Die Vielschichtigkeit dieser Dichtung lässt sich kaum in Worte fassen. Ebenso vielseitig ist die Handlung um Faust, den Wissenschaftler, den Erkenntnissuchenden, der bereits die Welt nach besten Kräften durchforscht hat und nun an der Einsicht seiner eigenen Unwissenheit verzweifelt.

Im Stile eines großen Welttheaterentwurfs gibt Goethe dem Faust Mephistopheles als „Gesellen zu,/ Der reizt und wirkt und muss, als Teufel, schaffen.“ In ihrem berüchtigten Pakt vereinbaren sie: Wenn Mephistopheles es schafft, Faust mit seinen Diensten, Genuss und Verführung so weit zu bringen, dass dieser zum Augenblicke sagt: „Verweile doch! du bist so schön!“, dann soll Mephistopheles sein Ziel erreicht haben. Das Duo stürzt sich „in das Rauschen der Zeit,/ Ins Rollen der Begebenheit!“. Faust erweist sich dabei keinesfalls als leichtgewichtiger Wettpartner und entwickelt immer wieder Wille und Durchsetzungsvermögen, die selbst Mephistopheles zu schaffen machen. Bei dem Versuch, in den „Tiefen der Sinnlichkeit/ … glühende Leidenschaften“ zu stillen, trifft Faust auf Gretchen, die sich mit ihm auf eine tragisch endende Verbindung einlässt.

Facettenreichtum und Kraft der Sprache zeichnen den „Faust“ aus. Die Inszenierung verwendet darüber hinaus auch das Medium der Videotechnik. Der Musikalität der Texte wird mit dem Einsatz einer Live-Band Rechnung getragen, die in einigen Szenen eine weitere Erzählebene eröffnet. Außerdem erwartet die Zuschauer im Großen Haus eine ungewöhnliche Raumsituation, die es erlaubt, dass dieses große Werk der Theatergeschichte sich als ein im Moment stattfindendes Ereignis versinnlicht. So rücken ebenfalls die Schauspielerinnen und Schauspieler noch unmittelbarer ins Zentrum des Geschehens

Die münstersche Produktion riskiert einen frischen Blick auf Goethes „Faust“ und behauptet die Aktualität und epochenübergreifende Weitsicht des Goethischen Entwurfes über die menschlichen Möglichkeiten, sich in Natur und Leben gestaltend und schöpfend zu betätigen.

Regie: Markus Kopf

Bühne: Manfred Kaderk

Kostüme: Ursina Zürcher

Musik: Tankred Schleinschock

Video: Martin Kamner

Chorleitung: Jörg von Wensierski

Dramaturgie: Ralph Blase

Mitwirkende:

Tina Amon Amonsen (Margarete), Regine Andratschke (Marthe, Faustchor), Christiane Hagedorn (Hexe, Faustchor), Carolin M. Wirth (Faustchor); Matthias Caspari (Wagner, Faustchor), Ilja Harjes (Valentin, Faustchor), Wolf-Dieter Kabler (Faust), Johannes-Paul Kindler (Satan, Faustchor), Johann Schibli (Mephistopheles)

Kinderchor des Paulinum

Lippe-Saiten-Orchester

KostProbe:

Donnerstag, 18. Februar, 19.00 Uhr, Großes Haus

Weitere Vorstellungen im Februar:

Montag, 25. Februar, 19.30 Uhr

Dienstag, 26. Februar, 19.30 Uhr

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 14 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

ATMENDE SKULPTUREN -- Stuttgarter Ballett in der Saison 2025/2026

Tänzerische Vielfalt wird großgeschrieben! "Oh Dear" von Fabio Adorisio, Choreograf und Solist des Stuttgarter Balletts, beschäftigt sich mit der unheimlichen Welt von Franz Kafka. Inspiriert vor…

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHAUSPIEL VON PETER WEISS IM LANDTAG VON BADEN-WÜRTTEMBERG - die nächste Saison im Schauspiel Stuttgart

Ein interessantes Programm mit ungewöhnlichen Spielorten bietet das Schauspiel Stuttgart in der nächsten Saison an.  

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHWEBENDE MELODIELINIEN -- Neue CD "Farasha" mit Sindy Mohamed (Viola) bei Berlin Classics

Dass auch die Viola als Instrument einen durchaus geheimnisvollen Zauber besitzt, beweist diese Neuaufnahme. Hier wird die Metamorphose eines Schmetterlings musikalisch dargestellt. "Farasha" ist…

Von: ALEXANDER WALTHER

VIRTUOSE LÄUFE UND KOLORATUREN -- Neue CD mit der Mezzosopranistin Megan Kahts bei Solo Musica/

Auf dieser CD lernt man die beiden Barockkomponisten Georg Friedrich Händel und Johann Adolph Hasse noch näher kennen. Sie waren zwei berühmte Meister, die nicht nur durch die Wechselbeziehung zu…

Von: ALEXANDER WALTHER

PLÄDOYER FÜR EINEN UNTERSCHÄTZTEN -- Neue CD mit Orchesterwerken von Max Reger beim Label Ondine

Zu Recht kann man sagen, dass Max Reger als Komponist immer noch unterschätzt ist. Dies beweist einmal mehr die interessante Neuaufnahme mit Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin op. 128 sowie "Eine…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche