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Festival Neues Wiener Volkstheater - Volkstheater Wien In Kooperation mit dem Max Reinhardt Seminar

22. bis 25. März 2018

Das Festival „Neues Wiener Volkstheater“, das seit der Spielzeit 2015/16 vom Volkstheater und dem Max Reinhardt Seminar organisiert wird, präsentiert vom 22. bis 25. März 2018 neue und neuentdeckte Texte für ein zeitgenössisches, kritisches Volkstheater. Die dritte Auflage des Festivals fokussiert sich auf Inhalte und Akteur/innen eines solchen Volkstheaters. Neben In Vorstellungen, szenischen Lesungen, Zuschauergesprächen mit Autor/innen und Regisseur/innen und kulturpolitischen Diskussionsveranstaltungen steht die Auseinandersetzung mit dem weit gefassten Begriffes des „Volkes“ und der „Volkskultur“ auf dem Programm.

 

Festivalprogramm

Szenische Skizzen im Max Reinhardt Seminar (Penzinger Straße 9, 1140 Wien)

In Ewigkeit Ameisen von Wolfram Lotz / Regie Anna Marboe 22. März, 19 Uhr; 23. März, 18 Uhr; 24. März, 16 Uhr; 25. März, 16 Uhr, anschließend: Gespräch mit Wolfram Lotz und Anna Marboe
Die Hinrichtung von Carl Merz und Helmut Qualtinger / Regie Simon Scharinger 22. März, 20.30 Uhr; 24. März, 19.30 Uhr, 25. März, 14 Uhr, anschließend: Gespräch mit Peter Rössler und Simon ScharingerHungaricum von den Brüdern Pres

njakow / Regie Alexandru Weinberger-Bara 23. März, 19.30 Uhr; 24. März, 17.30 Uhr, anschließend: Gespräch mit den Brüdern Presnjakow und Alexandru Weinberger-Bara; 24. März, 21 Uhr; 25. März, 18 UhrKeine Z

eit für Klassenkampf von Robert Woelfl / Regie Thyl Hanscho 23. März, 19.30 Uhr; 24. März, 15.30 Uhr, anschließend: Gespräch mit Robert Woelfl und Thyl Hanscho; 25. März, 14.30 Uhr; 25. März, 18 UhrDer Zwerg reinig

t den Kittel von Anita Augustin / Regie Maria Sendlhofer 22. März, 19 Uhr, 24. März, 17.30 Uhr; 25. März, 16 Uhr,  anschließend: Gespräch mit Anita Augustin und Maria Sendlhofer; 25. März, 19.30 UhrWelthauptstrand Europa Eine szenische Recherche mit Texten von Gerhild Steinbuch und dokumentarischem Material

/ Regie und Fassung Hans-Christian Hasselmann 22. März, 20.30 Uhr, 23. März, 21 Uhr, 24. März, 19 Uhr, anschließend: Gespräch mit Gerhild Steinbuch und Hans-Christian Hasselmann; 25. März, 19.30 Uhr

***

Donnerstag, 22. März
Max Reinhardt Seminar 18 Uhr, Festival-Eröffnung
ab 19 Uhr, Szenische Skizzen
Volx/Margareten 20 Uhr Heimwärts von Ibrahim Amir, Regie Pınar Karabulut
anschließend Zuschauergespräch Yalla Heimwärts – Das Volksstück in der transkulturellen Stadt mit Ibrahim Amir und Hans Escher (Wiener Wortstaetten)

***

Freitag, 23. März
Max Reinhardt Seminar ab 17.30 Uhr, Szenische Skizzen
Volx/Margareten 20 Uhr Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs von Milo Rau, Regie Alexandru Weinberger-Bara

***

Samstag, 24. März
Max Reinhardt Seminar ab 15.30 Uhr, Szenische Skizzen
Volx/Margareten 19 Uhr, Concord Floral
anschließend Publikumsgespräch Hauptrollen für alle? – Partizipative Theaterarbeit als Ausdruck eines neuen Volkstheaters mit Regisseur Simon Windisch, Constance Cauers (Leiterin Junges Volkstheater) und Spieler/innen

***

Sonntag, 25. März
Rote Bar Volkstheatergespräche 11 Uhr, Hoch die Volkskultur! Welche Kunst will das Volk?, Moderation Corinna Milborn
Max Reinhardt Seminar ab 14 Uhr, Szenische Skizzen
Volx/Margareten 18 Uhr, Heimwärts von Ibrahim Amir, Regie Pınar Karabulut
Max Reinhardt Seminar 20 Uhr,

Festivalabschluss mit musikalischer InterventionÖsterreichische Erstaufführung
Heimwärts
von Ibrahim Amir
Regie Pınar Karabulut
Die türkische Grenzstadt Edirne ist für viele Geflüchtete die letzte Hürde auf ihrem Weg nach Europa. Doch vier Personen, der syrisch-kurdische Student Khaled, der türkische Arzt Hussein und die österreichische Sanitäterin Simone, sind in entgegengesetzter Richtung unterwegs und stranden auf ihrem Road Trip. Auf dem Rücksitz ihres Transporters: Khaleds unterwegs verstorbener Onkel Hussein, dessen letzter Wunsch es war: Zurück nach Syrien.
Seit 1973, geflohen vor dem syrischen Militärdienst im Jom-Kippur-Krieg, lebt Hussein schon in Wien. Jeden Sonntag isst er seine Sachertorte, dazu eine Melange. Und doch sehnt er sich nur danach, vor seinem Tod noch einmal nach Aleppo zurückzukehren, trotz der Zerstörung und des fortwährenden Krieges. Als er jedoch unerwartet auf halber Strecke stirbt, werden seine Begleiter unfreiwillig zu Protagonisten einer absurden Farce: Sie sitzen fest in klaustrophobischer Abgeschlossenheit einer Gesundheitsstation, schikaniert von überforderten türkischen Beamten, mit einer Leiche im Gepäck. Als schließlich noch die Nachricht eintrifft, dass in dieser Nacht ein Putschversuch gegen den Präsidenten gestartet wurde und das aufgewiegelte Volk auf der Straße überall Verräter wittert, gehen mit ihnen die Nerven durch. Was, wenn aus dem Traum von Heimat plötzlich ein Alptraum wird?
Der in Wien lebende Autor Ibrahim Amir, bekannt für seine bissigen politischen Komödien, entspinnt in seiner neuen Auftragsarbeit für das Schauspiel Köln, die am Volkstheater in österreichischer Erstaufführung gezeigt wird, ein hochaktuelles Szenario persönlicher und kultureller Konflikte vor dem Hintergrund weltpolitischer Ereignisse. Inszeniert wird das Stück von der jungen Regisseurin Pınar Karabulut, die u.a. in Köln, Dresden und München arbeitete, zu verschiedenen Festivals eingeladen wurde und nun zum ersten Mal in Österreich Regie führt.

Österreichische Erstaufführung
Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs
von Milo Rau
Regie Alexandru Weinberger-Bara
Kooperation mit Max Reinhardt Seminar
Zwei Frauen, die wissen, wie sich ein Maschinengewehr anhört. Die eine musste erleben, wie ihre Eltern damit erschossen wurden. Die andere war Entwicklungshelferin im Kongo bis zu einem mörderischen Überfall auf ein von NGOs verwaltetes Lager. Die eine stammt aus Zentralafrika und wurde in Europa adoptiert. Die andere bezeichnet sich als nordisch und wurde Schauspielerin am Stadttheater. Der Schweizer Theatermacher, Autor und Aktivist Milo Rau schrieb den Doppel-Monolog Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs auf der Grundlage von Interviews mit NGO-Mitarbeiter/innen, Geistlichen und Kriegsopfern in Afrika und Europa. Dem zugrunde liegt die Frage nach dem Mitleid: Wie erträgt man das Elend? Was macht das Elend so attraktiv? Wie in vielen seiner international gerühmten Projekte, darunter Die Moskauer Prozesse, The Civil Wars und zuletzt Das Kongo Tribunal, schärft Milo Rau den Widerspruch zwischen Mitverantwortung und Anteilnahme an globalen Konflikten. Mit Mitleid wird eines der aufsehenerregendsten politischen Theaterstücke der letzten Jahre nachgespielt. In der Regie von Max-Reinhardt-Absolvent Alexandru Weinberger-Bara verkörpert Anja Herden beide Rollen, die mit schwarzer und die mit weißer Hautfarbe.

Deutschsprachige Erstaufführung
Concord Floral
von Jordan Tannahill
Regie Simon Windisch
Deutsch von Frank Weigand
Concord Floral ist der Name eines verwilderten Gewächshauses, das sich in einer Wohnsiedlung am Rande einer Großstadt befindet. Es sah mehreren Generationen von Kindern beim Erwachsenwerden zu, bot Schutz für wilde Partys und nächtliche Jugendsünden.
Eine Gruppe Jugendlicher wohnt in der Siedlung Haus an Haus. Sie sind befreundet, arbeiten gemeinsam an Schulreferaten und unternehmen Streifzüge in die Umgebung. Eines Nachts machen zwei Freundinnen im Gewächshaus einen grausigen Fund. Sie sind sicher, auf eine Leiche gestoßen zu sein, und obwohl sie einander geschworen hatten, mit niemandem darüber zu sprechen, gehen bald Gerüchte durch die Schulgänge, und das geordnete Leben in der Wohnsiedlung gerät schlagartig außer Kontrolle. Eines der beiden Mädchen schafft es nicht, das Erlebnis zu verarbeiten: Es kann nicht mehr schlafen, die Tote beginnt es nachts zu verfolgen und mit ihm zu kommunizieren. Die anderen Jugendlichen erklären das Mädchen für verrückt und wenden sich von ihm ab. Bis der Geist des Opfers auch von ihnen Besitz ergreift und sich alle mit dem Unrecht, das geschehen ist, auseinandersetzen müssen.
Concord Floral nimmt Motive aus Il Decamerone von Giovanni Boccaccio zur Vorlage: Zehn Teenager suchen vor einer Plage Schutz, die sie selbst über sich gebracht haben. Der 1988 geborene Autor Jordan Tannahill, der auch im Filmbereich tätig ist, gilt als Zukunftshoffnung des kanadischen Theaters. Der Stücktext wurde über einen Zeitraum von drei Jahren in Workshops gemeinsam mit Jugendlichen entwickelt. Der Grazer Regisseur Simon Windisch verfügt über jahrelange Erfahrung in der Erarbeitung von Stücken für junges und erwachsenes Publikum. Anhand von Concord Floral wird er mit zehn Wiener Jugendlichen ihre aktuelle Lebenswirklichkeit, geprägt von Selbstbehauptung und digitaler Parallelrealität, untersuchen.

Preise
Heimwärts
Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs
Concord Floral
Karten über Volkstheater Tageskassa und Abendkassa unter www.volkstheater.at/karten/ oder T (0)1 52111–400
Karten € 20, U-27 € 9

Szenische Skizzen
Karten über Max Reinhardt Seminar unter mrs@mdw.ac.at oder T (01) 711 55–2802
freie Spende

Bei allen anderen Veranstaltungen ist der Eintritt frei

 

 

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Lesezeit für diesen Artikel: 39 Minuten



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