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Frankfurter Erstaufführung von Cavallis "La Calisto" an der Oper Frankfurt

Premiere 23. Dezember 2011, um 19.30 Uhr im Bockenheimer Depot. -----

Jupiter (Giove) ist auf die Erde gekommen und verliebt sich in eine der Jungfrauen der Göttin Diana. Calisto, zur Keuschheit verpflichtet, lehnt seine Avancen jedoch ab. Erst als Jupiter in die Gestalt Dianas schlüpft, zeigt sich Calisto zugänglich.

Auch die „echte“ Diana ist verliebt, und zwar in den Hirten Endimione. Als ob diese amourösen Beziehungen zwischen Menschen und Göttern nicht schon kompliziert genug wären, erscheint schließlich auch noch Juno (Giunone), um höchst selbst ihren göttlichen Gatten auf den rechten Pfad zurückzubringen. Von Eifersucht entflammt verwandelt sie Calisto in eine wilde Bärin. Von Jupiter als Gestirn an den Himmel versetzt, verspricht er ihr ewiges Leben an seiner Seite. Diana hingegen versetzt Endimione in ewigen Schlaf, um ihr Keuschheitsgelübde nicht brechen zu müssen.

Francesco Cavalli (1602-1676) war Schüler Claudio Monteverdis, was sich beim Vergleich des Stils beider Komponisten besonders in den expressiven Rezitativen von Cavallis Oper La Calisto zeigt. Neu an der Arbeitsweise des Jüngeren fällt die Verwendung geschlossener Arienformen auf, was für musikalische Abwechslung aber auch lyrische Entfaltung sorgt. Uraufgeführt wurde La Calisto im Herbst 1651 oder im Frühjahr 1652 im 1637 eröffneten, ersten öffentlichen Opernhaus Venedigs. War die Oper zuvor ausschließlich eine an den Adelshöfen gepflegte Kunst, zog die schließlich erfolgte Hinwendung zum Bürgertum deftigere Inhalte nach sich, die sich in der karnevalesken Verwandlungs- und Verkleidungsintrige widerspiegeln, welche der namhafte Librettist Giovanni Faustini in seiner Favola decima ersonnen hatte.

Seine 2010 für das Theater Basel entstandene Inszenierung war erst die zweite Arbeit für die Opernbühne des bis dahin vornehmlich für das Schauspiel arbeitenden Regisseurs Jan Bosse. Die Kritik sah darin eine „temporeiche Verkleidungsoper“, ein „amüsantes Welttheater, immer haarscharf auf dem Grat zwischen Komödie und Tragödie“ und attestierte Bosse eine „glänzende Personenführung“. Die Musikalische Leitung in Frankfurt hat der junge Brite Christian Curnyn, der schon jetzt als einer der meistgefragten Barockdirigenten seiner Generation gilt. In der Titelpartie präsentiert sich Ensemblemitglied Christiane Karg in einer weiteren Partie ihres Repertoires, nachdem sie bei den diesjährigen Salzburger Festspielen einen großen Erfolg als Zerlina in Claus Guths Wiederaufnahme von Mozarts Don Giovanni feiern konnte. Wie in Basel übernimmt der italienische Bassist Luca Tittoto die Partie Jupiters. In den übrigen Partien sind sowohl Ensemblemitglieder der Oper Frankfurt als auch Gäste neu bzw. wiederbesetzt.

Dramma per musica in drei Akten und einem Prolog von Francesco Cavalli

Text von Giovanni Faustini

In italienischer Sprache mit Übertiteln

Musikalische Leitung: Christian Curnyn

Inszenierung: Jan Bosse

Bühne und Raum: Stépahne Laimé

Kostüme: Kathrin Plath

Licht: Frank Keller

Video: Ulrike Lindenmann

Dramaturgische Betreuung: Zsolt Horpácsy

Giove: Luca Tittoto

Pane: Martin Mitterrutzner

Mercurio: Daniel Schmutzhard

Silvano: Florian Plock

Calisto: Christiane Karg

Giunone: Brenda Rae

Endimione: Valer Barna-Sabadus

Satirino: Christopher Robson

Diana: Jenny Carlstedt

Amore: Anna Fusek

Linfea: Flavio Ferri-Benedetti

Ensemble Barock vokal der Hochschule für Musik Mainz (Einstudierung: Christian Rohrbach)

Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester und Gäste

Koproduktion mit dem Theater Basel (Premiere 21. Mai 2010)

Die Ausstattung wurde in den Werkstätten des Theater Basel hergestellt.

Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper

Bitte beachten Sie, dass als Teil dieser Inszenierung separate Zuschauertribünen für Damen und Herren vorgesehen sind. Falls Sie zu zweit kommen möchten, teilen Sie mir daher bitte bei Ihrer Pressekartenbestellung unbedingt mit, ob Sie ein Herr oder eine Dame begleitet.

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