Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Hans Otto Theater Potsdam: "Die Nashörner" von Eugène Ionesco Hans Otto Theater Potsdam: "Die Nashörner" von Eugène Ionesco Hans Otto Theater...

Hans Otto Theater Potsdam: "Die Nashörner" von Eugène Ionesco

PREMIERE 21-FEB-2020, 19.30 Uhr

Eines schönen Sonntagmittags beobachten der Büroangestellte Behringer und sein Freund Hans einen merkwürdigen Vorfall: Ein Nashorn stürmt in vollem Galopp durch die Stadt. Kurz darauf ein zweites. Oder war es doch dasselbe? Nicht die Tatsache an sich beunruhigt die beiden, sondern nur die Ungewissheit, ob es nun ein und derselbe Dickhäuter oder doch zwei unterschiedliche waren. Auch am nächsten Morgen wird der Vorfall im Büro heftig diskutiert, als plötzlich Frau Ochs erscheint und berichtet, ihr Mann habe sich in ein Nashorn verwandelt.

 

Nach und nach tauchen weitere wutschnaubende, alles niederwalzende Dickhäuter in der Stadt auf, weil sich immer mehr Einwohner verwandeln. Wer mit dem Zeitgeist gehen oder dazugehören will, tut es ihnen gleich und wird Teil dieser Massenbewegung. Nur Behringer, Ionescos tragisch-komischer Antiheld, widersetzt sich. Am Ende sind er und seine Kollegin Daisy die einzigen menschlichen Lebewesen – und damit die Außenseiter in der Stadt. Können sie sich allein genügen, sich lieben oder sogar ein neues Menschengeschlecht begründen? Einen kurzen Moment lang scheint es so, doch dann kann auch Daisy der Versuchung nicht mehr widerstehen, den gleichen Weg wie alle anderen zu gehen. Behringer bleibt allein zurück.

Eugène Ionesco hat eine verrückte Geschichte über Massenwahn und Anpassertum geschrieben, die eindrücklich zeigt, mit welcher Geschwindigkeit unreflektierte Meinungen zu weitverbreiteten Stimmungen werden können, die dann plötzlich und unaufhaltsam zu totalitären gesellschaftlichen Umwälzungen führen.

Regie Esther Hattenbach
Bühne und Kostüm Regina Lorenz-Schweer
Dramaturgie Alexandra Engelmann
Komposition & Sounds Johannes Bartmes
Choreografische Mitarbeit Marita Erxleben

Bettina Riebesel
als die Hausfrau
Ulrike Beerbaum
als die Kellnerin / Frau Ochs
Jörg Dathe
als Hans
Henning Strübbe
als Behringer
Hannes Schumacher
als der Wirt / Herr Schmetterling
Philipp Mauritz
als der Herr
Paul Wilms
als der Logiker / Stech
Franziska Melzer
als Daisy
Jan Hallmann
als Wisser

Do 27.02.
19:30 Großes Haus
19:00 Vorspiel
Sa 21.03.
19:30 Großes Haus
19:00 Vorspiel
Fr 27.03.
19:30 Großes Haus
19:00 Vorspiel

Das Bild zeigt Eugène Ionesco

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EIN BEWEGENDER FEUERREITER -- Liedmatinee - Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille in der Staatsoper Stuttgart

Die New York Times bezeichnete das Liedduo Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) als "größte Liedpartnerschaft der Welt". Dies betonte Kammersängerin Christiane Iven in ihrer…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEUE SPHÄREN IM LICHTKEGEL -- Sao Paulo Companhina de Danca im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Mit der Deutschen Erstaufführung von "The Eight" gedenkt der Choreograph Stephen Shropshire des 200. Geburtstags von Anton Bruckner. In den Kostümen von Fabio Namatame erklingt das Finale von…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLES SPIEL MIT KLASSISCHEN FORMEN -- Konzertabend beim deutsch-türkischen Forum mit Gülsin Onay und Erkin Onay im Hospitalhof STUTTGART

Sie ist Staatskünstlerin der Türkei und eine renommierte Pianistin: Gülsin Onay. Sie trat auch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Zusammen mit ihrem Sohn Erkin Onay (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑