Die Oper handelt von der Kraft der Liebe, der Macht der Musik und der zivilisatorischen Bedeutung von Kunst, insbesondere der Malerei und der Musik.
Hans Sommer (1837-1922) war einer der bedeutendsten deutschen Komponisten und Musikfunktionäre des Fin de Siècle. Er war Vorsitzender der Genossenschaft Deutscher Komponisten, Mitglied der Akademie der Künste zu Berlin sowie Mitbegründer der ersten deutschen Verwertungsgesellschaft (AFMA, heute GEMA).
Bevor er als Komponist bekannt wurde, war er als Professor für Mathematik und Physik am Braunschweiger Polytechnikum tätig. Nebenher studierte er privat Musik, u. a. als Schüler von Franz Liszt in Weimar. 1875 begegnete er Richard und Cosima Wagner; ein Jahr später war er deren Gast bei den ersten Bayreuther Festspielen.
Sommer komponierte zahlreiche Klavier- und Orchesterlieder sowie insgesamt zehn Opern. „Rübezahl und der Sackpfeifer von Neiße“ wurde 1904 in Braunschweig mit großem Erfolg uraufgeführt und kam ein Jahr später – unter dem Dirigat von Richard Strauss, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband – in Berlin zur Aufführung.
Liebe zu einer Frau oder Loyalität gegenüber den Menschen, die ihn zu ihrem Anführer im Freiheitskampf gegen den Tyrannen erkoren haben – das ist das Dilemma, in welchem sich der junge Maler Wido befindet. Denn Widos Geliebte Gertrud ist ausgerechnet die Ziehtochter des Vogtes Buko, der die Bevölkerung der Stadt Neiße am Fuße des Riesengebirges grausam unterdrückt, ausbeutet und dabei auch noch verspottet. In seiner Verzweiflung ruft Wido den sagenumwobenen Berggeist Rübezahl herbei, derauch prompt erscheint. Bald nimmt Rübezahl die Gestalt eines Dudelsackpfeifers an, der als einfacher Musikant daher kommt und doch manches durcheinander bringt. Rübezahl, eine Sagengestalt aus dem Riesengebirge, fasziniert seit der Renaissance. Mal bringt er Menschen vom rechten Weg ab, mal tritt er als ihr Beschützer auf. Oft nimmt er die Gestalt anderer an, treibt seinen Schabernack und greift in die Geschicke ein.
Regie führt Generalintendant Kay Kuntze, die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor, die Ausstattung entwirft Duncan Hayler.
In den Partien: Magnus Piontek (Rübezahl), Johannes Beck (Buko), Anne Preuß (Gertrud), Hans-Georg Priese (Wido), Merja Mäkelä (Brigitte), Jueun Jeon (Bernhard Kraft) u.a.
Der Opernchor singt in der Einstudierung von Holger Krause.
Die Produktion kommt in Kooperation mit Deutschlandradio Kultur heraus.
Weitere Vorstellungstermine:
20. 3. 14.30 Uhr, 26.3. 19.30 Uhr, 28.3. 14.30 Uhr und 15.4. 19.30 Uhr