Die intrigante Marquise will Valmont dazu zwingen, ihre Nichte Cécile zu verführen, während er Madame Tourvel begehrt. In einem erbitterten Wortduell spielen sie im ständigen Rollenwechsel – als Spiel im Spiel - mal den jeweils anderen, mal Madame Tourvel oder Cécile. Indem sie ihre Geschlechteridentitäten verdoppeln, komplettieren die zwei das Quartett, das letztlich doch zum Scheitern verurteilt ist …
Im Grunde ist der Briefroman „Gefährliche Liebschaften“ von Choderlos de Laclos aus dem Jahr 1782, den Heiner Müller als Vorlage für sein Zwei-Personen-Stück „Quartett“ benutzt hat, eine Bankrott-Erklärung an die Liebe. Mehr als 200 Jahre nach Laclos hat Müller die komplexe Handlung inhaltlich und formal bis auf das Skelett reduziert. Nur noch die zynisch-dekadente Marquise de Merteuil und der seiner Spiele längst überdrüssige abgebrühte Verführer, der Vicomte de Valmont, vertreiben sich mit Kopulations-Intrigen ihre Zeit. Ein kunstfertiges Duell der Verführung. Hinter jedem diabolisch-sexistischen Zitat steht die Zertrümmerung von Moral zum Zeitvertreib.
Heiner Müller hat sein Stück „Quartett“ 1981 veröffentlicht. Es ist das bis heute meistgespielte Werk des Autors.
Regie: Hans Neuenfels
Bühnenbild und Kostüme: Reinhard von der Thannen
Mit: Elisabeth Trissenaar (Merteuil) und Helmuth Lohner (Valmont)
Termine
Februar: 5. (Vorauff.), 6. (Prem.), 7., 8., 9., 17., 18., 19.; jeweils 19.30 Uhr
März: 5., 6., 7., 10., 11., 12., 26., 27., 28. und 29.