Als er sich bei ihrem Vater seinen Harnisch hatte richten lassen und sie seiner ansichtig wurde, warf sie sich ihm zu Füßen. Seither folgt sie ihm in maßloser Anhänglichkeit. Nun ist er angeklagt, sie durch schwarze Magie entführt zu haben. Käthchen aber läuft freiwillig hinter ihm her, nichts mehr ist ihr von Bedeutung außer ihm. Der Graf wird frei gesprochen und befiehlt ihr, sich von nun an von ihm fern zu halten. Unbegreiflich ist ihm dieses Mädchen und seltsam hingezogen fühlt er sich zu ihr. Doch als er einst in Schwermut und Krankheit darnieder lag, war ihm im Traum die Heirat mit einer Kaiserstochter vorausgesagt worden. Und in der schönen Kunigunde von Thurneck scheint er die Richtige gefunden zu haben. Noch weiß er nicht, dass Kunigunde ein falsches Spiel um Ländereien und Besitztümer mit ihm treibt, und auch sonst scheint nichts echt an ihr zu sein. Als auf der Burg zu Thurneck ein Feuer ausbricht, geht Käthchen durch die Flammen, rettet wie durch ein Wunder ein Bildnis des Grafen – und bleibt verschont. Dann jedoch erblickt Käthchen im Zufall das Grauen hinter der schönen Fassade Kunigundes und ist ihres Lebens nicht mehr sicher.
Mit traumwandlerischer Kraft, »mächtig durch gänzliche Hingabe«, bringt Käthchen in einer der rätselhaftesten Liebesgeschichten der Weltliteratur ihrem Grafen Erlösung. Kleists Figuren sind aus dem Paradies Vertriebene, die in Augenblicken erschütternder Träume und in tiefer Unwissenheit zu Erkenntnissen gelangen, die ihnen wohl mit dem bloßen Auge der Vernunft verschlossen geblieben wären.
Regie
› Ingo Berk
Bühne u. Kostüme
› Magda Willi
Musik
› Patrik Zeller
Mit
› Bernd Geiling
› Dennis Herrmann
› Andrea Thelemann
› Friedemann Eckert
› Sabine Scholze
› Marianna Linden
› Patrizia Carlucci
› Friederike Walke
› Christoph Hohmann
› Michael Schrodt
› Carlo Degen
Vorstellungen
31. Mai ’12 › 19.30 Uhr
01. Juni ’12 › 19.30 Uhr
08. Juni ’12 › 19.30 Uhr
07. Juli ’12 › 22 Uhr