Ohne Bedeutung für andere hat mein Leben keinen Sinn. Um zur Gemeinschaft fähig zu sein, muss ich die tief sitzende Standardeinstellung überwinden, dass ich mich als natürlichen Mittelpunkt einer Welt wahrnehme, die ich durch die Linse meines Selbst erfahre. Von der Erweiterung des Blicks oder »Demut« handelt die religiöse Rede. Sie vollzieht eine permanente Vergegenwärtigung, ähnlich einem »Ich liebe Dich«, das den Anderen erhebt. Sie aktiviert unsere Potenz zu vertrauen und macht uns zukunftsfähig. Sie muss nicht beweisen, sondern sie bekennt. Sie muss nicht argumentieren, sondern sie verwandelt. In der Architektur einer Glaubensgemeinschaft dieser Stadt erforscht der Regisseur Boris Nikitin gemeinsam mit dem Schauspieler Matthias Breitenbach das Gebiet, in dem die Rede endet und die Predigt beginnt. Wann höre ich jemandem zu? Wann reißt mich etwas mit? Wann schafft es jemand, dass ich mein Leben ändere?
Regie: Boris Nikitin
Ausstattung: Matthias Meppelink
Dramaturgie: Jutta Wangemann
Mit: Matthias Breitenbach
Eine Veranstaltung des Theater Freiburg mit freundlicher Unterstützung der Freiburger Gemeinde der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen)