Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Staatsschauspiel Dresden: IM WESTEN NICHTS NEUES nach dem Roman von Erich Maria RemarqueStaatsschauspiel Dresden: IM WESTEN NICHTS NEUES nach dem Roman von Erich...Staatsschauspiel...

Staatsschauspiel Dresden: IM WESTEN NICHTS NEUES nach dem Roman von Erich Maria Remarque

PREMIERE 11.01.2020, 19.30, Kleines Haus 1

1928 machte der Roman IM WESTEN NICHTS NEUES seinen Autor Erich Maria Remarque über Nacht schlagartig berühmt. Aus der Perspektive des jungen Paul Bäumer schildert er den Alltag an der Westfront des Ersten Weltkrieges zwischen lebensgefährlichem Gefecht und untätiger Langeweile, aber auch die Sprachlosigkeit beim Urlaub in der friedlichen Heimat, in der die Beschreibung des Erlebten unmöglich wird.

Copyright: sebastian hoppe

Neben den Schrecken des Krieges stehen immer auch die Kräfte, die mithilfe vermeintlicher Heldenmythen freigesetzt werden sollen. Allen Hoffnungen auf Frieden zum Trotz lockt die Propagandamaschinerie des deutschen Kaiserreichs mit schnellen Antworten. Doch Remarque lässt den drängenden und bis heute gültigen Fragen seiner Protagonisten viel Raum. Warum wird mir jemand zum Feind erklärt, der mich nicht kennt und den ich nicht kenne? Wird jeder als Soldat zu einem anderen Menschen als er es vorher war? Wie soll man im Frieden wieder einen Platz in der Gesellschaft finden? Was passiert, wenn das gesellschaftliche Bewusstsein dafür, was Krieg eigentlich bedeutet, langsam verschwindet? Und wie fragil ist Frieden, wenn der Krieg einfach nur an einen anderen Schauplatz verlagert wurde?

Als Paul Bäumer und seine Gefährten schließlich gefallen sind, bleibt die Stille des Heeresberichts, der im Westen nichts Neues zu vermelden weiß. Doch in Remarques Roman sind die Erlebnisse und Fragen festgehalten, für die der Autor auf eigene Erlebnisse an der Westfront sowie auf Interviews zurückgriff, die er im Lazarett mit Soldaten geführt hatte. Innerhalb kürzester Zeit avancierte sein Roman zum Antikriegsroman, der den zahllosen unbekannten Gefallenen des Krieges eine Stimme verlieh. Von Hollywood verfilmt, von den Nationalsozialisten verbrannt, gehört IM WESTEN NICHTS NEUES bis heute zu den meistgelesenen Büchern der Welt.

MIT Lisa Natalie Arnold, Denis Geyersbach, Henriette Hölzel, Holger Hübner, Daniel Séjourné

REGIE Mina Salehpour
BÜHNE Andrea Wagner
KOSTÜME Maria Anderski
MUSIK Sandro Tajouri
DRAMATURGIE Angela Osthoff, Katrin Schmitz

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 10 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

Scheinheilig -- "Die heilige Johanna der Schlachthöfe" von Bertold Brecht im Schauspielhaus Düsseldorf

Eine Maschine die alles vereint: Fleischwolf, Transportband, Verbrennungsofen, multifunktional, dominiert die Bühne im Düsseldorfer Schauspielhaus. Aus ihren zwei großen Röhren, quellen ganz langsam…

Von: Dagmar Kurtz

MELODISCHER ZAUBER -- Neue CD: "Segovia" - Carlotta Dalia spielt auf einer seltenen Hauser-Gitarre bei Berlin Classics

Die junge Gitarristin Carlotta Dalia aus Italien spielt hier auf einer historischen Gitarre, die vom deutschen Gitarrenbauer Hermann Hauser für den berühmten spanischen Gitarristen Andres Segovia…

Von: ALEXANDER WALTHER

SINGENDE MELODIE -- Neue CD: Ludwig van Beethoven - Klaviersonaten Edition 2 mit Moritz Winklemann bei Berlin Classics

Auch die neue CD mit dem Stuttgarter Pianisten Moritz Winkelmann überzeugt aufgrund einer klaren künstlerischen Aussage. Für Winkelmann ist das Allegro der Klaviersonate Nr. 9 in E-Dur op, 14/1…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERANKERUNG IN RITUALEN -- "Muttertier" von Leo Lorena Wyss im Kammertheater STUTTGART

"Ich verstehe dich...Aber immer, wenn ich den Mund öffne, immer wenn ich etwas sagen will, dann ist da nur der Muttermund..." Drei Geschwister tollen, taumeln und tauchen im Becken eines Hallenbads.…

Von: ALEXANDER WALTHER

JUGENDLICHE SCHWUNGKRAFT -- 6. Staatsorchesterkonzert im Beethovensaal der Liederhalle STUTTGART

Sehr jugendlich wirkt Felix Mendelssohn Bartholdys Sinfonie Nr. 1 in c-Moll op. 11. Sie trägt noch die Handschrift der Streichersinfonien. Und stellenweise blitzt sogar der Einfluss der…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche