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INDIEN in Basel

INDIEN, Tragikomödie von Josef Hader und Alfred Dorfer

Premiere: Montag, 5. Dezember, 20.30 Uhr,

Restaurant Zum alten Zoll, Elsässerstr. 127, Basel

Das Theater Basel ist mit dem Schauspiel „Indien“ in der Inszenierung von Lars-Ole Walburg zu Gast im Restaurant „Zum alten Zoll“.

Das Stück der Kabarettisten Josef Hader und Alfred Dorfer, vom "Spiegel" als "Wunderwerk des komischen Schreckens" hoch gelobt, zeigt die Entwicklung einer Männerfreundschaft mit skurrilen, aber auch beängstigend realistischen Zügen. Eine Tragikomödie der besonderen Art: schräg, hintergründig, gnadenlos und zutiefst ehrlich. In den Hauptrollen: Jörg Schröder und Michael Weber.

 

Heinz Bösel und Kurt Fellner reisen als Inspektoren der Dreiland RegioTriRhena Kommission durch die Gegend und nehmen Gasthäuser unter die Lupe. Die beiden Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, nähern sich trotz ihrer scheinbar unvereinbaren Persönlichkeiten schrittweise einander an. Was mit Hass und bitterster Feindseligkeit beginnt, endet in tiefer, echter Freundschaft, die am Ende selbst dem Tod standhält. Die beiden Schauspieler Jörg Schröder und Michael Weber spielten 1997 die Tragikkomödie „Indien“ am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg in einer Inszenierung von Lars-Ole Walburg. Nun richtet Lars-Ole Walburg, dessen Grillparzer-Premiere „Das Goldene Vlies“ soeben auf der Grossen Bühne Premiere hatte, dieses Erfolgsstück im Restaurant zum alten Zoll neu ein.

Ab 19.00 Uhr haben Theaterbesucher die Möglichkeit, Schnitzel zu essen und Bier zu trinken, ehe dann um 20.30 Uhr die Gastwirtschaftskontrolleure eintreffen: „Herr Wirt. Ein Bier und ein Schnitzel bitte. Die Zeit läuft.“

 

Männerfreundschaften gehören ins Absurditätenkabinett dieses Lebens. Ob es ums Verzeihen geht, wenn der Freund mit der eigenen Frau im Bett gelandet ist oder man sich mangels Streitfähigkeit und aufgrund undefinierbarer diffuser Gefühle beim Bier betrinkt, um sich mittels Verdrängung und Promillestand wieder anzunähern. Im Zweifelsfall haut man sich auch mal auf die Fresse, aber dann ging es höchstwahr-scheinlich um Prinzipielles, das meint Nebensächliches. Oder diese körperlichen Verklemmungen, die Furcht vor der Berührung eines anderen Mannes. Ja, die Männer haben es nicht leicht mit sich. So auch Kurt Fellner und Heinz Bösel, die durch ihre Tätigkeit in eine recht intime Situation geraten. Als Zweigespann reisen sie von Dorf zu Dorf und testen für einen Reiseführer Schnitzel und Betten der

heruntergekommenen Gasthäuser. Leider hat ihr Arbeitgeber bei der Zusammenstellung des Duos kein sonderlich grosses psychologisches Geschick an den Tag gelegt. Und so quälen sich die beiden in ihrer Unterschiedlichkeit durch die Tage und die Provinz, nicht zueinander passend wie Derrick und Harry. Doch Männer sind fähig, sich zu gewöhnen. Und Kurt und Heinz sind richtige Männer. Die Vielzahl der ihnen vom Leben ausgeteilten Tief-schläge schweisst sie zusammen, eine nächtliche Peinlichkeit, ein Bruderschaftskuss nach Druckbetankung ist Initialzündung. Und dann helfen sich Männer. Ein Leben lang.

Weitere Vorstellungen im Restaurant Zum alten Zoll:

 

Mi 07.12.05 20.30 Uhr

Sa 10.12.05 20.30 Uhr

So 11.12.05 19.30 Uhr

Di 20.12.05 20.30 Uhr

Mi 28.12.05 20.30 Uhr

Weitere Vorstellungen ab Januar 2006 sind in Planung.

 

Vorverkauf: Tel. 061 295 11 33

Online-tickets unter www-theater-basel.ch

Reservation Nachtessen vor der Vorstellung: Tel. 061 / 322 46 26

 

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