Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Iphigenie auf Tauris" von Johann Wolfgang Goethe - der Städtische Bühnen Münster"Iphigenie auf Tauris" von Johann Wolfgang Goethe - der Städtische Bühnen..."Iphigenie auf Tauris"...

"Iphigenie auf Tauris" von Johann Wolfgang Goethe - der Städtische Bühnen Münster

Premiere 11. Dezember 2010, 19.30 Uhr, Großes Haus

Friedrich Schiller beurteilte Goethes "Iphigenie" als "so erstaunlich modern und ungriechisch, dass man nicht begreift, wie es möglich war, sie jemals mit einem griechischen Stück zu vergleichen".

Gegenüber einer die Menschheit gnadenlos unterwerfenden Götterwelt beharrt Iphigenie auf ihrem Recht auf persönliche Freiheit und Selbstbestimmung.

Iphigenie, selbst zum Götteropfer bestimmt, von der Göttin Diana gerettet und nach Tauris gebracht, dient dort in deren Tempel als Priesterin. Tauris ist ein barbarisches Land: Jeder Fremde, den es hierher verschlug, wurde den Göttern geopfert. Doch Iphigenie kann König Thoas, den Herrscher des Landes, bewegen, auf den alten Brauch zu verzichten, jeden Fremden zu opfern. Selbst die Offenbarung ihrer Herkunft hält Thoas nicht davon ab, um ihre Liebe zu werben.

Als Iphigenie seine wiederholten Liebeswerbungen ausschlägt, führt er die Opferung jedes Fremden wieder ein. Ausgerechnet Iphigenies jüngerer Bruder Orest und sein Freund Pylades, die nach Tauris gekommen sind, um das Standbild der Diana aus dem Tempel zu rauben, soll das Los als erste treffen. Die Geschwister erkennen sich und planen die Flucht. Iphigenie, im Konflikt zwischen Vertrauensbruch und Rettung des Bruders, offenbart sich König Thoas und verrät ihm die Wahrheit. Dieser lässt die Fremden großzügig in ihre Heimat ziehen.

Das auch heute aktuelle Thema lautet: Ist der Mensch unentrinnbar eingebunden in den Teufelskreis von Greueltaten, oder gibt es eine Hoffnung, das tödliche Misstrauen, die Kurzsichtigkeit und Maßlosigkeit zu überwinden? Iphigenies Anspruch auf Wahrhaftigkeit, Aufrichtigkeit, Milde und Gastfreundschaft ist bis ins 21. Jahrhundert zum größten Teil uneingelöst geblieben.

Regie: Wolfram Mehring

Bühne: Jochen Diederichs

Kostüme: Maja Scholl-Lemcke

Dramaturgie: Wolfgang Türk

Mitwirkende:

Carola von Seckendorff (Iphigenie); Johann Schibli (Thoas), Matthias Caspari (Orest), Ilja Harjes (Pylades), Johannes-Paul Kindler (Arkas)

Weitere Vorstellungen im Dezember:

Donnerstag, 16. Dezember, 19.30 h

Mittwoch, 29. Dezember, 19.30 h

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 10 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

Scheinheilig -- "Die heilige Johanna der Schlachthöfe" von Bertold Brecht im Schauspielhaus Düsseldorf

Eine Maschine die alles vereint: Fleischwolf, Transportband, Verbrennungsofen, multifunktional, dominiert die Bühne im Düsseldorfer Schauspielhaus. Aus ihren zwei großen Röhren, quellen ganz langsam…

Von: Dagmar Kurtz

MELODISCHER ZAUBER -- Neue CD: "Segovia" - Carlotta Dalia spielt auf einer seltenen Hauser-Gitarre bei Berlin Classics

Die junge Gitarristin Carlotta Dalia aus Italien spielt hier auf einer historischen Gitarre, die vom deutschen Gitarrenbauer Hermann Hauser für den berühmten spanischen Gitarristen Andres Segovia…

Von: ALEXANDER WALTHER

SINGENDE MELODIE -- Neue CD: Ludwig van Beethoven - Klaviersonaten Edition 2 mit Moritz Winklemann bei Berlin Classics

Auch die neue CD mit dem Stuttgarter Pianisten Moritz Winkelmann überzeugt aufgrund einer klaren künstlerischen Aussage. Für Winkelmann ist das Allegro der Klaviersonate Nr. 9 in E-Dur op, 14/1…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERANKERUNG IN RITUALEN -- "Muttertier" von Leo Lorena Wyss im Kammertheater STUTTGART

"Ich verstehe dich...Aber immer, wenn ich den Mund öffne, immer wenn ich etwas sagen will, dann ist da nur der Muttermund..." Drei Geschwister tollen, taumeln und tauchen im Becken eines Hallenbads.…

Von: ALEXANDER WALTHER

JUGENDLICHE SCHWUNGKRAFT -- 6. Staatsorchesterkonzert im Beethovensaal der Liederhalle STUTTGART

Sehr jugendlich wirkt Felix Mendelssohn Bartholdys Sinfonie Nr. 1 in c-Moll op. 11. Sie trägt noch die Handschrift der Streichersinfonien. Und stellenweise blitzt sogar der Einfluss der…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche